PITTSBURGH (dpa/lsw) — Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann hat seine US-Reise in Krisen­zei­ten in der Heimat gerecht­fer­tigt. Gerade in angespann­ten Situa­tio­nen müsse es möglich sein, auch wichti­ge Dinge paral­lel zur Krisen­be­wäl­ti­gung zu unter­neh­men, sagte der Grünen-Politi­ker am Sonntag­abend (Ortszeit) nach seiner Ankunft in Pitts­burgh. «Mein Mantra zur Zeit heißt: Das Wichti­ge nicht immer hinter dem Dring­li­chem zurück­stel­len.» Das könne auf Dauer nicht gut gehen. Er bestä­tig­te, es habe Kritik an der Reise gegeben. Damit bezog er sich darauf, dass er am Diens­tag nicht persön­lich an der Bund-Länder-Schal­te mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) teilneh­men kann.

Die Länder strei­ten gerade mit dem Bund um ein milli­ar­den­schwe­res Entlas­tungs­pa­ket. «Ich werde mich zuschal­ten, weil dort sehr wichti­ge Beschlüs­se gefasst werden in der Krise», sagte Kretsch­mann. Man lebe ja im 21. Jahrhun­dert und habe gelernt, Digital­sit­zun­gen zu machen. «Ich hoffe, dass alles technisch und dann politisch klappt.»

Kretsch­mann ist mit einer mehr als 100-köpfi­gen Delega­ti­on in den USA. Dort will er fünf Tage lang für den Südwes­ten in Pitts­burgh und Kalifor­ni­en Kontak­te knüpfen. Es ist die erste größe­re Auslands­rei­se des Regie­rungs­chefs seit 2018. Im Mittel­punkt stehen die Themen Künst­li­che Intel­li­genz, Autono­mes Fahren und die Zukunft der Gesundheitsindustrie.