STUTTGART (dpa/lsw) — Die evange­li­sche Landes­kir­che Württem­berg will etwas gegen die Not in Zeiten von Infla­ti­on und Energie­kri­se tun und verzich­tet auf einen Teil der Kirchen­steu­er. «Von dem Geld, das der Staat gerade an Hilfen ausschüt­tet, wollen wir nichts», sagte Landes­bi­schof Ernst-Wilhelm Gohl der «Stutt­gar­ter Zeitung» und den «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» (Mittwoch). Der Anteil an Kirchensteuer,der auf die Energie­preis­pau­scha­le fällig werde, komme in einen Energie­fonds. Es hande­le sich um etwa fünf Millio­nen Euro. Damit könne ganz konkret und vor Ort Not gelin­dert werden.

Überhaupt müsse besser erklärt werden, was mit der Kirchen­steu­er gesche­he. «Nichts ist mehr selbst­ver­ständ­lich», sagte Gohl angesichts des Mitglie­der­schwunds der großen Kirchen. Verän­de­rungs­pro­zes­se in der Gesell­schaft müssten in der Kirche zu einer Änderung der Haltung führen. «Wir dürfen die Vergan­gen­heit nicht verklären.»