BIBERACH — Der heuti­ge Landkreis Biber­ach verfügt über eine vielfäl­ti­ge histo­ri­sche Zeitungs­land­schaft, die eine äußerst wertvol­le histo­ri­sche Quelle der Regio­nal­ge­schich­te darstellt. Diese histo­ri­schen Zeitun­gen sollen digita­li­siert und der Heimat­for­schung zur Verfü­gung gestellt werden. Dafür erhält der Landkreis Biber­ach im Rahmen des Programms „Wissens­Wan­del“ eine Förde­rung der Beauf­trag­ten der Bundes­re­gie­rung für Kultur und Medien in Höhe von 85.753 Euro.

„Ich freue mich sehr, dass einmal mehr Förder­mit­tel des Bundes in den Landkreis Biber­ach fließen“, betont Landrat Dr. Heiko Schmid. „Unser Projekt zeigt eindrucks­voll, wie wichtig uns unsere Geschich­te ist – und die Unter­stüt­zung des Bundes unter­streicht, wie innova­tiv wir hier unter­wegs sind.“

Die ältes­te Zeitung gibt es in Riedlin­gen seit 1780, in Biber­ach erschien ab 1870 der „Anzei­ger fürs Oberland“, in Laupheim seit 1851 der „Verkün­di­ger“. Neben diese amtli­chen Mittei­lungs­blät­ter traten in kleine­ren Städten eigene Publi­ka­tio­nen: In Bad Buchau ab 1883 das „Wochen­blatt“, in Ochsen­hau­sen seit 1900 der „Rottum-Bote“, in Bad Schus­sen­ried seit 1908 der „Schus­sen-Bote“.

Im Kreis­ar­chiv und den Stadt­ar­chi­ven im Landkreis gehören die Zeitun­gen tradi­tio­nell zu den stark nachge­frag­ten Quellen, die Recher­che ist jedoch oft mühsam. Die Riedlin­ger Zeitung liegt bereits digita­li­siert vor, die anderen Zeitun­gen sollen in Zusam­men­ar­beit mit den Stadt­ar­chi­ven von Bad Buchau, Bad Schus­sen­ried, Biber­ach, Laupheim und Ochsen­hau­sen digita­li­siert werden. Insge­samt handelt es sich um 285 Bände mit rund 65.000 Ausga­ben auf gut 400.000 Seiten. Die Digita­li­sa­te sollen, soweit möglich, auf Grund­la­ge der noch vorhan­de­nen Papier-Origi­na­le angefer­tigt werden. In einzel­nen Fällen muss auf Mikro­ver­fil­mung zurück­ge­grif­fen werden. Die Digita­li­sie­rung wird von einem profes­sio­nel­len exter­nen Dienst­leis­ter durchgeführt.

„Ziel ist, dass die histo­ri­schen Zeitun­gen im Netz kosten­los zur Verfü­gung stehen und idealer­wei­se mit einer Volltext­su­che bequem durch­sucht werden können“, erläu­tert Landrat Dr. Heiko Schmid. „Wir sind uns sicher, dass wir damit für viele Forsche­rin­nen und Forscher wie auch für viele Geschichts­in­ter­es­sier­te eine großar­ti­ge Quelle in zeitge­mä­ßer Form zur Verfü­gung stellen.“

Die Digita­li­sie­rung der histo­ri­schen Zeitun­gen soll bis August 2021 abgeschlos­sen sein, die Online-Präsen­ta­ti­on dann zeitnah erfolgen.