Ab ans Mittel­meer in den Oster­fe­ri­en: Was lange Zeit für viele nur ein Wunsch­traum war, wird jetzt möglich.

BERLIN (dpa) — Wegen stark sinken­der Corona-Infek­ti­ons­zah­len hebt die Bundes­re­gie­rung die Reise­be­schrän­kun­gen für Mallor­ca auf.

Die belieb­tes­te Urlaubs­in­sel der Deutschen gilt ab Sonntag wie auch die anderen Balea­ren-Inseln und einige spani­sche Festlands­re­gio­nen nicht mehr als Risiko­ge­biet, wie das Robert Koch-Insti­tut im Inter­net mitteilte.

Damit verbun­den ist auch die Aufhe­bung der Reise­war­nung des Auswär­ti­gen Amts. Das bedeu­tet: Urlaub auf Mallor­ca ist wieder ohne Quaran­tä­ne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich.

Das gilt ab Sonntag auch für weite Teile Portu­gals, das bisher noch als Virus­va­ri­an­ten­ge­biet mit beson­ders stren­gen Regeln einge­stuft ist. Für die gesam­te Nordhälf­te des Landes (Regio­nen Norte und Centro) inklu­si­ve Porto fallen die Reise­be­schrän­kun­gen komplett — auch das Beför­de­rungs­ver­bot für Flugge­sell­schaf­ten. Die beson­ders belieb­te Südküs­te Algar­ve, die Atlan­tik­in­sel Madei­ra und die Haupt­stadt Lissa­bon gelten aller­dings weiter als «norma­le» Risiko­ge­bie­te. Wer von dort nach Deutsch­land einreist, muss auch künftig zehn Tage in Quaran­tä­ne, die man aber mit einem negati­ven Test nach fünf Tagen verkür­zen kann.

Beson­ders mit Blick auf die in den meisten Bundes­län­dern in zwei Wochen begin­nen­den Oster­fe­ri­en hat die Entschei­dung der Bundes­re­gie­rung eine wichti­ge Signal­wir­kung. Denn es ist noch völlig unklar, ob dann Urlaub im Inland möglich sein wird. Hotels sind in ganz Deutsch­land noch geschlos­sen, über mögli­che Öffnun­gen wollen Kanzle­rin Angela Merkel und die Minis­ter­prä­si­den­ten der Länder erst am 22. März beraten. In ihrem jüngs­ten Beschluss vom 3. März hatten Bund und Länder noch «eindring­lich» an alle Bürger appelliert,
«auf nicht zwingend notwen­di­ge Reisen im Inland und auch ins Ausland» zu verzichten.

Auf Mallor­ca und den anderen Balea­ren-Inseln wie Menor­ca, Ibiza und Formen­te­ra liegen die Infek­ti­ons­zah­len weit unter denen aller deutschen Bundes­län­der. Mit gut 21 Neuin­fek­tio­nen pro 100 000 Einwoh­ner binnen sieben Tagen gehört die Insel­grup­pe, die im Dezem­ber und Januar lange die schlimms­ten Zahlen ganz Spani­ens hatte, inzwi­schen zu den Regio­nen mit den besten Werten. Der Grenz­wert für die Einstu­fung als Risiko­ge­biet liegt bei 50.

Die Reise­ver­an­stal­ter haben sehnsüch­tig auf die Strei­chung der Balea­ren von der Risiko­lis­te gewar­tet. «Die Hotel­le­rie hat sich inten­siv vorbe­rei­tet, siche­ren und verant­wor­tungs­vol­len Urlaub anzubie­ten», hatte Tui-Deutsch­land-Chef Marek Andrys­zak diese Woche anläss­lich der Inter­na­tio­na­len Touris­mus­bör­se gesagt. Derzeit sind noch die meisten Hotels auf den Balea­ren wegen des Winters und der Pande­mie geschlos­sen. In Mallor­cas Haupt­stadt Palma sind derzeit zum Beispiel nur 19 von insge­samt 72 Hotels offen. Seit Anfang März dürfen Restau­rants, Cafés und Kneipen ihre Außen­be­rei­che tagsüber bis 17 Uhr wieder öffnen.

Auf dem spani­schen Festland sind die Küsten­re­gio­nen Valen­cia­ni­sche Gemein­schaft und Murcia mit belieb­ten Urlaubs­zie­len wie Benidorm, Calpe, Javea und Denia ab Sonntag «risiko­frei», außer­dem im Landes­in­ne­ren die Extre­ma­du­ra, La Rioja und Kasti­li­en-La Mancha. Bereits in der vergan­ge­nen Woche war die Halbin­sel Istri­en an der kroati­schen Adria als erste Urlaubs­re­gi­on im Ausland von der Risiko­lis­te genom­men worden. Für die belieb­ten Ferien­re­gio­nen in Griechen­land, Itali­en, Frank­reich, Öster­reich oder in der Türkei gilt dagegen noch die Quaran­tä­ne­pflicht bei Rückkehr.

Neben den Änderun­gen in Spani­en und Portu­gal gelten ab Sonntag folgen­de weite­re neuen Einstufungen:

- Moldau und das ostafri­ka­ni­sche Tansa­nia werden Hochri­si­ko­ge­bie­te mit Testpflicht bei der Einrei­se und anschlie­ßen­der Quarantäne.

- Die franzö­si­sche Karibik­in­sel Guade­lou­pe und eine Region in Finnland werden zum «norma­len» Risiko­ge­biet erklärt.

- Die Bahamas in der Karibik und Nordjyl­land im Norden Dänemarks sind ab Sonntag keine Risiko­ge­bie­te mehr.