Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und Leser,


als mein große Sohn noch ganz klein war, war eines seiner ersten Wörter „Papa“ (ein anderes war „Apfel“ – er liebt sie bis heute) . Wochen­lang habe ich darauf gewar­tet, dass endlich das erste heißersehn­te „Mama“ kommt. Dann kam es. Endlich! Wunder­schön, großar­tig! Was habe ich mich gefreut. Aber es kam nicht in Tröpf­chen, sondern in Sintfluten. 

Seitdem heißt es von morgens bis abends von mittler­wei­le zwei Kindern „Mama“. Sie begin­nen ihre Sätze damit, wenn sie mit mir reden. Jeden Satz! Stellt euch mal vor, ihr unter­hal­tet euch mit jemand, und dieser jemand sagt vor jedem Satz euren Namen! Manch­mal rufen sie “Mama” – und wenn ich dann frage, was los ist, heißt es: „Ach, ich wollte nur mal Mama sagen!“

Neulich haben wir einen Versuch gestar­tet: Wir stellen die Eieruhr auf fünf Minuten ein. In dieser Zeit ist das Wort „Mama“ verbo­ten! Kichernd ging es los. Die erste Minute war geschafft – doch dann ist es ihnen doch wieder aus Verse­hen rausge­rutscht. Nach mehre­ren erfolg­lo­sen Versu­chen, habe ich das Experi­ment beendet und für geschei­tert erklärt. Also bleibt es bei „Mama“ von morgens bis abends. Und eigent­lich habe mir das ja auch gewünscht. So ähnlich zumindest.

Bis bald,
eure Julia