STUTTGART (dpa/lsw) — Baden-Württem­berg hat beim Verga­be­sys­tem für Corona-Impfter­mi­ne aus Sicht von Gesund­heits­mi­nis­ter Manne Lucha (Grüne) aufs falsche Pferd gesetzt. Die Termin­ver­ga­be über die Telefon­num­mer 116117 zu regeln sei im Nachhin­ein «ein großer Fehler», sagte er der «Stutt­gar­ter Zeitung» und den «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» (Donners­tag). «Es war schlicht und einfach das falsche System, um einen Mangel verwal­ten zu können.» Wenn regel­mä­ßig weniger Impfstoff zur Verfü­gung stehe als angekün­digt, funktio­nie­re es nicht. «Da helfen dann auch 500 Callcen­ter-Mitar­bei­ter nicht viel weiter.»

Lucha vertei­dig­te hinge­gen, dass die Regie­rung die Impfprio­ri­sie­rung in Hausarzt­pra­xen seit Anfang der Woche aufge­ho­ben hat. Damit habe man den Wunsch der Hausärz­te nach frühest­mög­li­chem Ende der Priori­sie­rung in den Praxen erfüllt, sagte er den Zeitun­gen. «Wir sind an der Front bei den Menschen und bekom­men jeden Tag den Druck zu spüren. Wir konnten gar nicht anders, als so zu entscheiden.»

Die Kassen­ärzt­li­che Verei­ni­gung hatte am Mittwoch aufge­ru­fen, zumin­dest in der laufen­den Woche nicht mehr wegen Termi­nen für eine Corona-Impfung beim Hausarzt anzuru­fen. Aktuell stehe kein Impfstoff für Erstimp­fun­gen zur Verfü­gung. «Rufen Sie daher bitte für Impfter­mi­ne nicht in den Arztpra­xen an, Sie blockie­ren die Telefon­lei­tun­gen», hieß es.