BIBERACH — Die Bio-Muster­re­gi­on (BMR) sucht nach weite­ren Schulen, Kinder­gär­ten, Caterern oder Betriebs­kan­ti­nen, die Inter­es­se am Projekt „Bio in der Gemein­schafts­ver­pfle­gung“ und am Einsatz von Bio-Produk­ten haben. Eine Bewer­bung ist noch bis zum 10. Mai 2021 möglich.

Die Bio-Muster­re­gi­on Biber­ach bewirbt sich mit den Betrie­ben der Gemein­schafts­ver­pfle­gung um die Teilnah­me an einem zweijäh­ri­gen Förder­pro­jekt des Minis­te­ri­ums für Ländli­chen Raum und Verbrau­cher­schutz (MLR) zur „Integra­ti­on von mehr biore­gio­na­len Produk­ten in der Gemeinschaftsverpflegung“.

Das Bewusst­sein für und die Nachfra­ge nach bio-regio­na­len Produk­ten wächst in der Biber­acher Bevöl­ke­rung zuneh­mend an. „Es ist uns daher ein Anlie­gen, der gesam­ten Bevöl­ke­rung des Landkrei­ses diese Lebens- und Ernäh­rungs­wei­se auch in der Außer-Haus-Verpfle­gung zu ermög­li­chen“, erklärt Carola Brumm, Regio­nal­ma­na­ge­rin der Bio-Muster­re­gi­on Biber­ach. Sie freue sich sehr, ergänzt sie, dass dieses Inter­es­se auch seitens der Betrie­be mit Gemein­schafts­ver­pfle­gung geteilt wird und sich bereits einige Betrie­be gemel­det haben die mit der BMR zusam­men am Förder­pro­jekt teilneh­men möchten. Derzeit gibt es für die Bewer­bung eine Zusam­men­ar­beit mit der Waldorf­schu­le Biber­ach, dem CJD Jugend­dorf Biber­ach, der St. Elisa­beth Stiftung und den Betrie­ben Lerch GmbH und Liebherr Hydrau­lik­bag­ger GmbH in Kirch­dorf. Weite­re Betrie­be werden noch gesucht.

Ziel des Projekts

„Mehr BIOdi­ver­si­tät für ALLE – vielfäl­tig, kraft­voll und leben­dig“ – dafür steht die Bio-Muster­re­gi­on Biber­ach. Diese hat nun die Chance als eine der Bio-Muster­re­gio­nen Baden-Württem­bergs am Pilot­pro­jekt des MLRs teilzu­neh­men. Das Projekt steht für die „Förde­rung einer nachhal­ti­gen, gesund­heits­för­dern­den und genuss­vol­len Gemein­schafts­ver­pfle­gung mit einem hohen Einsatz von Bio- und biore­gio­na­len Lebens­mit­teln“ und beglei­tet die koope­rie­ren­den Betrie­be der Region über einen Zeitraum von zwei Jahren. Während dieses Zeitraums kommt den teilneh­men­den Betrie­ben eine finan­zi­el­le Förde­rung, fachli­cher Wissens­trans­fer in Form von Coachings und die umfas­sen­de Unter­stüt­zung in Richtung DGE- und Bio-Zerti­fi­zie­rung zu.

Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zur Verwen­dung von Bio-Produk­ten in der Gemeinschaftsverpflegung

Dass der Einsatz von bio-regio­na­len Lebens­mit­tel in einer Großkü­che durch­aus möglich ist, beweist Berthold Kohm, Betriebs­lei­ter der Gemein­schafts­ver­pfle­gung am Psych­ia­tri­schen Zentrum Nordba­den. In einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung der Bio-Muster­re­gi­on wird er als Bio-Mentor berich­ten, wie die prakti­sche Umset­zung der Bio- und DGE-Zerti­fi­zie­rung in seiner Küche und der tägli­chen Arbeit funktio­nie­ren. Die Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung findet am Montag, 29. März 2021 von 14.30 Uhr bis circa 16.30 Uhr statt. Die Online-Veran­stal­tung richtet sich sowohl an die bereits koope­rie­ren­den Betrie­be als auch an alle Betrie­be, die noch teilneh­men bezie­hungs­wei­se sich generell über das Thema infor­mie­ren möchten. Im Anschluss an Kohm’s Vortrag wird es eine offene Runde zum Dialog und Inter­es­sens- bzw. Erfah­rungs­aus­tausch geben.

DGE- und Bio-Zerti­fi­zie­rung bietet große Chancen

Eine DGE- und Bio-Zerti­fi­zie­rung bietet nicht nur den Betrie­ben, sondern auch der Bevöl­ke­rung große Chancen. Regio­na­le Wertschöp­fungs­ket­ten entlang der bio-regio­na­len Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on werden gestärkt und Netzwer­ke des know-how Trans­fers geschaf­fen. Gleich­zei­tig wird die Bevöl­ke­rung zuneh­mend für eine regio­na­le, nachhal­ti­ge und gesund­heits­för­dern­de Ernäh­rung sensibilisiert.

Hinter diesen Zielen stehen auch die teilneh­men­den Betrie­be, die sich bislang in unter­schied­li­cher Weise mit dem Thema Bio in der Gemein­schafs­ver­pfle­gung beschäf­tig­ten. Während die Freie Walddorf­schu­le Biber­ach schon ein überwie­gend biolo­gi­sches und vegeta­ri­sches Küchen­kon­zept pflegt, können andere Betrie­be bisher noch keine derar­ti­gen Struk­tu­ren aufwei­sen. Den Schritt der Bio- und DGE-Zerti­fi­zie­rung zu gehen scheint für einige Großkü­chen eine logis­ti­sche Hürde zu sein. Dass diese jedoch in vorhan­de­ne Struk­tu­ren integriert werden können möchte das Famili­en­un­ter­neh­men Lerch GmbH bewei­sen. Geschäfts­in­ha­ber Thomas Lerch erklärt: „Wir setzen in unserer Küche schon jetzt auf Regio­na­li­tät und einen bewuss­ten Umgang mit Ressour­cen. Das kann bei 5.500 Essen täglich eine Heraus­for­de­rung sein, ist aber machbar. Durch die Teilnah­me am Pilot­pro­jekt wollen wir ein Vorbild sein und die Vortei­le biore­gio­na­ler Netzwer­ke unter Beweis stellen.“. Auf diese Weise sollen länger­fris­tig auch weite­re Betrie­be der Gemein­schafts­ver­pfle­gung erreicht und ermutigt werden, mehr Bio- und biore­gio­na­le Lebens­mit­tel in ihren Küchen zu integrieren.