MARKT INDERSDORF (dpa/lby) — Die Hoffnung der Christ­bau­m­an­bau­er auf mehr Verkäu­fe in der Corona-Krise scheint sich zu erfül­len — und das sogar deutlich früher als gedacht. Doch hält ein gefäll­ter Baum im warmen Wohnzim­mer überhaupt bis Heilig­abend durch?

Die Menschen in Bayern kaufen in der Corona-Krise beson­ders früh ihre Weihnachts­bäu­me. Viele würden das Gedrän­ge in der Haupt­kaufs­zeit meiden wollen, sagte Thomas Emslan­der, Vorsit­zen­der des Vereins Bayeri­scher Christ­bau­m­an­bau­er im oberbaye­ri­schen Markt Inders­dorf (Landkreis Dachau).

So hätte es bereits am ersten Advents­wo­chen­en­de eine hohe Nachfra­ge gegeben. «Unsere größe­ren Kunden haben alle schon gefragt, ob man nachbe­stel­len kann», sagte Emslan­der. Und das, obwohl der Umsatz um diese Zeit norma­ler­wei­se nahe null gewesen sei.Die Bäume werden heuer aber offen­sicht­lich nicht nur früher gekauft, es gibt auch mehr Abneh­mer. Viele Menschen, die die Festzeit in den letzten Jahren im Urlaub verbracht haben, kehren Emslan­der zufol­ge nun wieder zur alten Tradi­ti­on zurück. «Die Leute machen schein­bar aus der Not eine Tugend und feiern wieder ein gemüt­li­ches, besinn­li­ches Weihnachtfest.»Trotz der hohen Nachfra­ge — es muss niemand Angst haben, keine Nordmann­tan­ne mehr zu bekom­men. «Bäume gibt’s genug», sagte Emslan­der. Doch hält ein gefäll­ter Baum im warmen Wohnzim­mer überhaupt bis Heilig­abend durch?

«Wenn er jetzt schon aufge­stellt wird, dann muss er zumin­dest mit einem grünen Daumen gepflegt werden», meinte Emslan­der. Ein bis zwei Liter Wasser im Baumstän­der könnten da schon einiges bewir­ken. Bis Heili­ge Drei Könige am 6. Januar werde es aller­dings schwierig.