Fried­rich Merz steht vor einem Berg von Aufga­ben — aber erst einmal ist er als neuer Partei­chef der CDU auch formal bestä­tigt worden.

Fried­rich Merz ist nun auch offizi­ell neuer CDU-Vorsit­zen­der. Der 66 Jahre alte Wirtschafts­po­li­ti­ker erhielt in einer Brief­wahl nach CDU-Angaben vom Montag 95,33 Prozent der Stimmen.

Diese schrift­li­che Abstim­mung war aus recht­li­chen Gründen nach dem Online-Partei­tag am 22. Januar notwen­dig. Dort war Merz nach CDU-Rechnung auf 94,62 Prozent gekommen.

Nun entfie­len auf ihn 837 der abgege­be­nen 895 Stimmen. Es gab 41 Nein-Stimmen und 17 Enthal­tun­gen. Sein General­se­kre­tär Mario Czaja erhielt in der Brief­wahl ein Ergeb­nis von 94,24 Prozent — beim Partei­tag waren es 92,89 Prozent gewesen.

Die CDU rechnet tradi­tio­nell Enthal­tun­gen als ungül­ti­ge Stimmen. Die Enthal­tun­gen einbe­rech­net fällt die Prozent­zahl etwas niedri­ger aus.

Stimm­be­rech­tigt waren bei der Brief­wahl die 1001 Delegier­ten des Online-Partei­tags. Bei diesem hatte die CDU ihre komplet­te Führungs­spit­ze neu gewählt. Sie zog damit die Konse­quenz aus dem bislang schlech­tes­ten Unions­er­geb­nis von 24,1 Prozent bei der Bundes­tags­wahl im vergan­ge­nen Septem­ber. Merz war im Dezem­ber in der ersten Mitglie­der­be­fra­gung der CDU zum Partei­vor­sitz mit 62,1 Prozent zum Nachfol­ger Armin Laschets bestimmt worden, der als Kanzler­kan­di­dat geschei­tert war.

Merz beton­te, er und Czaja wüssten, was sie vor sich haben. «Wir überneh­men die CDU in einer schwe­ren Zeit.» Aber: «Wir haben unser Selbst­ver­trau­en nicht verlo­ren.» Merz sicher­te den CDU-Spitzen­kan­di­da­ten für die vier Landtags­wah­len in diesem Jahr «jede Unter­stüt­zung» der Partei­zen­tra­le in Berlin zu.

Der Sauer­län­der Merz ist der dritte CDU-Vorsit­zen­de, seitdem Angela Merkel 2018 angekün­digt hatte, sich nach 18 Jahren von der Partei­spit­ze zurück­zu­zie­hen. Anschlie­ßend unter­lag er im Kampf um die CDU-Führung zunächst 2018 Annegret Kramp-Karren­bau­er und im Januar 2021 Laschet.