BERLIN (dpa) — Konkre­te Zahlen zur geplan­ten Kinder­grund­si­che­rung gibt es noch nicht. Die Famili­en­mi­nis­te­rin verspricht aber jetzt schon: Sie wird Famili­en deutlich mehr bringen als bishe­ri­ge Leistungen.

Die geplan­te Kinder­grund­si­che­rung wird nach Ansicht von Bundes­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Anne Spiegel für viele Famili­en in Deutsch­land einen Mehrwert gegen­über bishe­ri­gen Leistun­gen bringen.

«Die Kinder­grund­si­che­rung ist kein neues Label auf alten Leistun­gen, sondern ein Paradig­men­wech­sel», sagte die Grünen-Politi­ke­rin der Deutschen Presse-Agentur.

Gemeint ist das im Koali­ti­ons­ver­trag verein­bar­te Vorha­ben von SPD, Grünen und FDP, einen Grund­be­trag für alle Kinder ab Geburt einzu­füh­ren. Zusätz­lich soll es für Famili­en noch eine einkom­mens­ab­hän­gi­ge Leistung geben. Über die genaue Höhe und Ausge­stal­tung der Kinder­grund­si­che­rung wird noch beraten. «Um den Betrag festzu­le­gen, wird es eine ressort­über­grei­fen­de Arbeits­grup­pe geben, die demnächst einge­setzt wird», kündig­te Spiegel an.

CDU übt hefti­ge Kritik

Noch vor Bekannt­wer­den der Details gab es zum Teil schon hefti­ge Kritik an den Plänen. So warf etwa die stell­ver­tre­ten­de CDU-Vorsit­zen­de Silvia Breher den Ampel-Partnern kürzlich vor, Leistun­gen für Famili­en und Kinder anzukün­di­gen, die die Vorgän­ger­re­gie­rung bereits auf den Weg gebracht habe.

«Dem wider­spre­che ich ganz vehement», sagte Spiegel dazu. Die Ampel-Regie­rung wolle eine echte Verän­de­rung für die Famili­en herbei­füh­ren und «kein Herum­dok­tern mehr an einem System, von dem wir wissen, dass es die Situa­ti­on für Kinder und Famili­en nicht substan­zi­ell verbes­sert», erklär­te die Ministerin.

Die Kinder­grund­si­che­rung sei «ein komple­xes Vorha­ben», derzeit gebe es noch einen «Dschun­gel an famili­en­po­li­ti­schen Leistun­gen, bei dem keiner mehr durch­blickt». Das Ziel sei klar: «Wir wollen, dass die Leistun­gen unbüro­kra­tisch, digital und ohne Behör­den­ren­ne­rei direkt nach der Geburt in Anspruch genom­men werden können.» Famili­en sollen laut Spiegel nicht mehr «für jede Leistung einen einzel­nen Antrag» stellen müssen.

Den ebenfalls angekün­dig­ten Sofort­zu­schlag, der noch vor der Kinder­grund­si­che­rung an Famili­en gezahlt werden soll, stell­te Spiegel für die «nächs­ten Monate» in Aussicht. Zur genau­en Ausge­stal­tung sei sie «in sehr guten Gesprä­chen» mit Bundes­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil.