NEWCASTLE (dpa) — Weil er zwei Männer, die sein Motor­rad geklaut hatten, absicht­lich mit seinem Auto überfah­ren und dabei einen der Diebe getötet hat, muss ein Mann in England für zehn Jahre in Haft.

Ein Gericht in Newcast­le verur­teil­te den 32-Jähri­gen wegen Totschlags, wie briti­sche Medien am Donners­tag berich­te­ten. Außer­dem wird ihm für die vier Jahre nach seiner Entlas­sung der Führer­schein entzogen.

Der Mann hatte beobach­tet, wie ein 29- und ein 28-Jähri­ger sein Motor­rad stahlen. Anstatt die Polizei zu infor­mie­ren, verfolg­te er die Diebe kilome­ter­weit mit seinem Wagen durch die Stadt. Als er sie einge­holt hatte, rammte der 32-Jähri­ge mit einer Geschwin­dig­keit von etwa 90 Kilome­tern pro Stunde das Motor­rad mit den Männern. Der 28-Jähri­ge wurde gegen einen Later­nen­pfahl geschleu­dert und starb, der 29-Jähri­ge wurde schwer verletzt.

Der Fall hatte für Aufse­hen gesorgt. In sozia­len Netzwer­ken wurde der 32-Jähri­ge gelobt. Es sei unaus­weich­lich, dass Opfer zur Selbst­jus­tiz schrit­ten, wenn Diebstäh­le und andere Delik­te ungesühnt blieben, hatten Unter­stüt­zer dort geschrie­ben. Die Polizei rief darauf­hin dazu auf, die trauern­de Familie des getöte­ten Mannes in Ruhe zu lassen.