NÜRNBERG (dpa) — Nicht so viel wie im Ausnah­me­jahr 2021, aber mehr als vor der Pande­mie: Der Appetit auf Bio ist den Verbrau­chern in Deutsch­land trotz steigen­der Kosten im Alltag nicht vergan­gen. 15,3 Milli­ar­den Euro gaben die Menschen im vergan­ge­nen Jahr für Bio-Lebens­mit­tel aus und damit 3,5 Prozent weniger als 2021, wie der Bund Ökolo­gi­sche Lebens­mit­tel­wirt­schaft (BÖLW) am Diens­tag zum Start der Natur­kost­mes­se Biofach in Nürnberg mitteilte.

Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg der Umsatz um 25 Prozent. 2020 und 2021 wuchs die Bio-Branche beson­ders kräftig, weil in der Corona-Krise mehr Verbrau­che­rin­nen und Verbrau­cher zu Hause kochten und dafür Bio-Lebens­mit­tel kauften. Aller­dings spürt die Branche angesichts der wirtschaft­li­chen Unsicher­hei­ten einen Trend zu preis­wer­te­ren Produk­ten — davon konnten insbe­son­de­re die Discoun­ter und günsti­ge­re Handels­mar­ken profi­tie­ren. Nach BÖLW-Angaben stiegen die Preise für Bio-Lebens­mit­tel im Vergleich zu konven­tio­nel­len Produk­ten aller­dings weniger stark an.

Auf der Biofach und der paral­lel veran­stal­te­ten Natur­kos­me­tik­mes­se Vivaness werden bis Freitag etwa 2700 Ausstel­ler aus rund 90 Ländern ihre Produk­te präsen­tie­ren. Bundes­er­näh­rungs­mi­nis­ter Cem Özdemir wird das Messe-Duo zur Mittags­zeit offizi­ell eröff­nen. Zu den Trends gehören laut Messe in diesem Jahr regio­na­le Zutaten, neue Süßstof­fe sowie ressour­cen­scho­nen­de und vegane Produkte.