Erst Tsche­chi­en, dann Polen und Frank­reich: Ein Nachbar­land nach dem anderen wird von des Bundes­re­gie­rung als Hochin­zi­denz­ge­biet einge­stuft. Nach Ostern kommt nun ein weite­res hinzu.

BERLIN (dpa) — Wegen beson­ders hoher Corona-Infek­ti­ons­zah­len in den Nieder­lan­den stuft die Bundes­re­gie­rung das Nachbar­land nach Ostern als Hochin­zi­denz­ge­biet ein.

Wer ab Diens­tag von dort nach Deutsch­land einreist, muss bereits bei der Einrei­se einen negati­ven Corona-Test vorwei­sen können, wie das Robert Koch-Insti­tut am Sonntag bekannt­gab. Die Quaran­tä­ne­pflicht von zehn Tagen mit der Möglich­keit, sich nach fünf Tagen mit einem zweiten Test zu befrei­en, bleibt unver­än­dert. Für Pendler gibt es Ausnahmeregelungen.

Nach Tsche­chi­en, Polen und Frank­reich sind die an Nordrhein-Westfa­len und Nieder­sach­sen grenzen­den Nieder­lan­de das vierte Nachbar­land, das als Hochin­zi­denz­ge­biet mit mehr als 200 Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner inner­halb von sieben Tagen (Inzidenz) einge­stuft wird. Zuvor galten die Nieder­lan­de laut RKI als Risiko­ge­biet, Einrei­sen­de mussten erst nach 48 Stunden ein Corona-Testergeb­nis vorle­gen können.

Von den 26 EU-Partner­län­dern Deutsch­lands sind ab Diens­tag mit den Nieder­lan­den 13 als Hochin­zi­denz- und 13 ganz oder teilwei­se als Risiko­ge­bie­te einge­stuft. Die Nieder­lan­de mit rund 17 Millio­nen Einwoh­nern befin­den sich seit Mitte Dezem­ber in einem Lockdown, seit Ende Januar gilt auch eine abend­li­che Ausgangs­sper­re. Dennoch nehmen die Infek­ti­ons­zah­len weiter zu. Die Regie­rung hat bereits angekün­digt, dass nicht mit einer schnel­len Locke­rung der Maßnah­men zu rechnen sei.

Zuletzt waren am Samstag 7682 neue Infek­tio­nen regis­triert worden, 413 mehr als am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei etwa 300 Infek­tio­nen pro 100.000 Einwohner.

Nordrhein-Westfa­lens Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet (CDU) und der nieder­län­di­sche Regie­rungs­chef Mark Rutte hatten bereits am Karfrei­tag vor grenz­über­schrei­ten­dem Reise­ver­kehr an Ostern gewarnt. «Bleiben Sie zu Hause. Verzich­ten Sie auf Urlaubs­rei­sen und Ausflü­ge ins Nachbar­land», appel­lier­ten sie in einer gemein­sa­men Erklä­rung an die Bürger. Das sei ein wichti­ger Beitrag, um wirklich notwen­di­gen Grenz­ver­kehr so reibungs­los wie möglich sicher­zu­stel­len. Was unbedingt nötig sei, könne weiter­hin im Nachbar­land erledigt werden. «Lassen Sie uns mit Verständ­nis und rücksichts­vol­lem Verhal­ten dieses Jahr zu einem Anfang vom Ende der Pande­mie machen», baten Laschet und Rutte.