STUTTGART (dpa/lsw) — Der Tübin­ger Oberbür­ger­meis­ter Boris Palmer will sich aus der Politik zurück­zie­hen, sollte er kommen­des Wochen­en­de seine Wieder­wahl verpas­sen. «Wenn ich diese Wahl nicht für mich entschei­den kann, ist die politi­sche Figur Boris Palmer am Ende», sagte er der «Pforz­hei­mer Zeitung» (Samstag). Dann sei er Privat­mensch und werde sich auch in der Partei mit Wortmel­dun­gen zurück­hal­ten. Er wolle aber Partei­mit­glied der Grünen bleiben.

Palmer war 16 Jahre lang Stadt­ober­haupt in Tübin­gen und tritt als unabhän­gi­ger Kandi­dat zu den Oberbür­ger­meis­ter­wah­len am 23. Oktober an. Seine Mitglied­schaft bei den Grünen ruht bis Ende 2023 wegen eines Streits um Tabubrü­che und Rassis­mus­vor­wür­fe. Seine größten Konkur­ren­tin­nen bei der Wahl sind Ulrike Baumgärt­ner (Grüne) und Sofie Geisel (SPD, von der FDP unterstützt).

Er wolle gerne weiter­ma­chen, wenn er eine Mehrheit der Bevöl­ke­rung hinter sich habe, sagte Palmer weiter. Sei das aber nicht der Fall, wolle er schon nach dem ersten Wahlgang aufhö­ren. «Dann bin ich Pensio­när, habe drei Kinder und setze mich bei schönem Wetter aufs Fahrrad. Ich hatte die vergan­ge­nen 20 Jahre sowie­so viel zu wenig Zeit für die Familie.»