STUTTGART/TÜBINGEN (dpa) — Tübin­gens Oberbür­ger­meis­ter Boris Palmer (Grüne) zieht wegen des großen Zustroms von auswär­ti­gen Gästen in seine Stadt erneut die Reißlei­ne: Menschen, die nicht im Landkreis Tübin­gen wohnen oder in der Stadt Tübin­gen arbei­ten, erhal­ten bereits ab Donners­tag (1. April) keine Tages­ti­ckets mehr an den Teststa­tio­nen. Die Regelung gilt aber nur bis Oster­mon­tag. Ursprüng­lich sollte die Oster­re­ge­lung des Modell­pro­jekts «Öffnen mit Sicher­heit» ab Karfrei­tag gelten. «Es kommen momen­tan einfach zu viele Perso­nen von auswärts in die Stadt», sagte Palmer am Mittwoch. Dadurch verlie­re der Modell­ver­such an Aussagekraft.

Der Modell­ver­such richte sich in erster Linie an die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner der Stadt und des Landkrei­ses Tübin­gen. «Wir möchten mit dem Modell­ver­such zeigen, wie sich häufi­ges Testen auswirkt. Zu viele auswär­ti­ge Gäste zerstö­ren das Tübin­ger Infek­ti­ons­ge­sche­hen und damit den Versuch», sagte Palmer. Er warb um Verständ­nis. «Alle, die aus anderen Landkrei­sen kommen, weite Anfahr­ten in Kauf nehmen und vielleicht vorher noch nie in Tübin­gen waren, bitte ich, den Besuch auf den Sommer zu verschieben.»

Die Regelung bezeich­ne­te Palmer als «ganz einfach». «Wer sich ohnehin regel­mä­ßig in der Stadt bewegt, kann auch über die Oster­fei­er­ta­ge ein Tages­ti­cket bekom­men. Das sind Menschen, die hier wohnen oder arbei­ten. Wer nur zu Besuch ist, gehört nicht dazu und bekommt kein Ticket. Das gilt auch für Verwand­te, Bekann­te und Freun­de.» Jede Ausnah­me würde Tür und Tor öffnen, deshalb werde damit erst gleich gar nicht angefangen.

Am 26. März hatte das Land dem Antrag zugestimmt, den Modell­ver­such bis zum 18. April zu verlän­gern und die Ticket­aus­ga­be an Auswär­ti­ge zu begren­zen und über Ostern auszu­set­zen. Ob der Modell­ver­such nach Ostern tatsäch­lich fortge­setzt wird, hat das Land noch nicht entschieden.

Seit dem 16. März können sich Menschen in Tübin­gen an mehre­ren Statio­nen kosten­los testen lassen, mit der Beschei­ni­gung des Ergeb­nis­ses können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen. Die Stadt sieht den Erfolg des Versuchs aller­dings seit einiger Zeit durch eine wachsen­de Zahl an Tages­gäs­ten gefährdet.