OCHSENHAUSEN – Die St. Elisa­beth gGmbH muss das Alten­zen­trum Goldbach (AZG) für die geplan­te Sanie­rung schlie­ßen. „Das Haus im laufen­den Betrieb zu sanie­ren, ist nicht möglich“, sagt Jürgen Gebhardt. Der Geschäfts­füh­rer der St. Elisa­beth gGmbH hat sowohl Bewoh­ner und Angehö­ri­ge als auch den Ochsen­hau­se­ner Gemein­de­rat über die geänder­ten Pläne informiert.

Eigent­lich war geplant, die Sanie­rung des AZG im laufen­den Betrieb durch­zu­füh­ren. Das AZG bietet 72 Dauer­pfle­ge­plät­ze und 14 Wohnun­gen mit Service. Das Haus sollte Stock­werk für Stock­werk umgebaut werden, während jeweils ein Stock­werk noch bewohnt ist. „Es hat sich aber heraus­ge­stellt, dass das nicht möglich ist“, sagt Jürgen Gebhardt. „Die Sanie­rungs­ar­bei­ten müssen deutlich umfang­rei­cher als ursprüng­lich geplant ausfal­len.“ Weil sich die ersten Entwür­fe zur Verle­gung der Aufent­halts­räu­me im AZG aus stati­schen Gründen nicht umset­zen lassen, werde die Raumpla­nung deutlich komple­xer, so Gebhardt. Und weil ein Teil der Wasser­lei­tun­gen defekt ist, müsse unter Umstän­den die gesam­te Sanitär­in­stal­la­ti­on erneu­ert werden. „Die Staub- und Lärmbe­läs­ti­gung wären für die Bewoh­ner­schaft und für das Perso­nal nicht zumut­bar.“ Jürgen Gebhardt kündig­te an, dass das AZG für den Zeitraum der Bauar­bei­ten – voraus­sicht­lich für rund ein Jahr – geschlos­sen werden muss. Die Umbau­maß­nah­men sind durch die Landes­heim­bau­ver­ord­nung notwen­dig gewor­den – unter anderem sind nach der Verord­nung Doppel­zim­mer nicht mehr zulässig. 

Weil das AZG für die Sanie­rung geschlos­sen werden muss, kann die St. Elisa­beth gGmbH ihre ursprüng­li­che Zusage, während der Sanie­rung 72 Pflege­plät­ze in Ochsen­hau­sen zu erhal­ten, nicht einhal­ten. 45 Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner können in den neuen Wohnpark auf der Rottu­min­sel umzie­hen. Momen­tan leben im Pflege­heim des AZG 64 Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner. „Der Umzug ins neue Haus findet erst statt, wenn wir für alle Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner des Alten­zen­trums Goldbach eine angemes­se­ne Lösung gefun­den haben“, betont Jürgen Gebhardt. Der Umzug ist für das Frühjahr geplant, ein genau­er Termin steht noch nicht fest. „Wir führen persön­li­che Gesprä­che mit den Angehö­ri­gen und der Bewoh­ner­schaft und suchen nach indivi­du­el­len Lösungen.“

Der Teil der Bewoh­ner­schaft, der in den neuen Wohnpark auf der Rottu­min­sel zieht, muss mit deutlich höheren Kosten rechnen. „Die Kosten für Pflege, Unter­kunft und Verpfle­gung steigen im neuen Haus nur im üblichen Rahmen“, erklärt Jürgen Gebhardt. „Aber der sogenann­te Inves­ti­ti­ons­kos­ten­an­teil wird sich um mehr als das Doppel­te erhöhen – die Ursache dafür sind vor allem die Baukos­ten.“ Das führt dazu, dass der Platz im Pflege­heim gegen­über dem AZG im Schnitt über 700 Euro pro Monat teurer wird. Die von der Landes­heim­bau­ver­ord­nung gefor­der­ten Einzel­zim­mer mit Sanitär­be­reich führen ebenfalls zu höheren Kosten. 

Eine Alter­na­ti­ve zum Umzug in den neuen Wohnpark auf der Rottu­min­sel ist der Wechsel in eine andere Einrich­tung der St. Elisa­beth gGmbH, der St. Elisa­beth-Stiftung oder eines anderen Trägers. „Aktuell können wir im Landkreis Biber­ach inner­halb der St. Elisa­beth-Stiftung neun Plätze anbieten.“

Während der Umbau­pha­se des Pflege­teils im AZG sind im Neubau auf der Rottu­min­sel neben den 45 Dauer­pfle­ge­plät­zen noch 23 Tages­pfle­ge­plät­ze im Angebot. Daneben gibt es zwölf Wohnun­gen mit Service + auf der Rottu­min­sel mit pflege­nahen Leistun­gen und 13 Wohnun­gen mit Service, die größten­teils verkauft sind. Die 14 Wohnun­gen mit Service im AZG bleiben während der Umbau­pha­se bewohnbar. 

Die Arbei­ten am neuen Wohnpark auf der Rottu­min­sel kommen indes gut voran. Die ersten Wohnun­gen mit Service sind bereits bezogen. Nach dem Umzug des Pflege­heims werden die Bauar­bei­ten im AZG begin­nen — die Wieder­eröff­nung ist für den Herbst 2023 geplant.