Manfred Spitzer, Neuro­wis­sen­schaft­ler und Psych­ia­ter an der Unikli­nik Ulm, warnt vor den Folgen langer Schul­schlie­ßun­gen. «Zehn Wochen Schul­schlie­ßung, wie wir sie im letzten Frühjahr schon hatten und jetzt noch einmal haben, hinter­las­sen nahezu lebens­lang Spuren in den Biogra­fien der betrof­fe­nen Menschen: weniger Bildung, Lebens­zeit­ver­dienst und größe­re Wahrschein­lich­keit von psychi­schen Proble­men oder gar Erkran­kun­gen», sagte Spitzer in der «Schwä­bi­schen Zeitung» vom Donnerstag.

Aus seiner Sicht wäre ein reduzier­ter Unter­richt — zum Beispiel in kleinen Gruppen, zwei bis drei Mal für zwei Stunden jede Woche — weniger schäd­lich gewesen. Nach allem, was man wisse, hätte dies das Infek­ti­ons­ge­sche­hen nicht wesent­lich verän­dert. «Zumal auch kleine Kinder Masken tragen können, wie uns in Asien vorge­macht wird.»