OCHSENHAUSEN — 230 Fans in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle erleb­ten am Sonntag­nach­mit­tag gegen den ASV Grünwet­ters­bach ein unter­halt­sa­mes Bundes­li­ga­spiel auf gutem Niveau und einen verdien­ten Sieger TTF Liebherr Ochsenhausen.

Die Gastge­ber, denen damit die Revan­che für das unglück­lich verlo­re­ne Hinspiel gelang, waren in den gut zwei Stunden die überle­ge­ne Mannschaft. Sie hatten das Gesche­hen gut im Griff, ohne dass sich die Gäste, die auf den frühe­ren Ochsen­hau­ser Tiago Apolo­nia verzich­ten mussten, in ihr Schick­sal ergaben — die Badener waren in keiner Phase ungefähr­lich, sodass die Jungs von Fu Yong gezwun­gen waren, bis zum letzten Ball äußerst fokus­siert und im Kampf­mo­dus zu bleiben.

Der Cheftrai­ner hatte das Trio nominiert, das sechs Tage zuvor beim 3:0‑Erfolg in Fulda so überzeu­gend aufge­spielt hatte, nur dass diesmal Can Akkuzu als Nummer eins aufge­stellt war und Verant­wor­tung für das Team überneh­men musste. Und diesen Job erledig­te der 25-jähri­ge Franzo­se mit Bravour. Schon im Auftakt­match gegen den Slowe­nen Deni Kozul wusste er beim 3:1 zu gefal­len. Später machte er gegen Defen­siv-Ass Wang Xi den Sack zu und hatte mit Ausnah­me des dritten Satzes immer das Sagen gegen einen der besten Bundes­li­ga­spie­ler der letzten Jahre.

Was im zweiten Spiel des Tages ein Simon Gauzy mit Wang machte, war sogar gerade­zu vom anderen Stern, besser kann man es nicht spielen. Die ersten beiden Sätze mit 11:2 und 11:1 zu gewin­nen, das war auch für einen Spieler der Klasse eines Gauzy ziemlich verwe­gen. In Durch­gang drei machte es der Ochsen­hau­sen mit 11:7 etwas modera­ter, doch eine Chance ließ er dem Gäste-Spitzen­spie­ler auch da nicht.

Einzig Alvaro Robles wurde seinen kleinen Grünwet­ters­bach-Komplex — im Hinspiel war bei ihm wenig zusam­men­ge­lau­fen — nicht los. Gegen Ricar­do Walther zog der sonst so erfolg­rei­che Spani­er mit 1:3 Sätzen den Kürze­ren und verlor damit sein viertes Einzel in der laufen­den Saison. Man muss aber auch feststel­len, dass sein Gegner einfach sehr, sehr stark gespielt hat. Für das Team fiel diese Nieder­la­ge nicht weiter ins Gewicht.

Die TTF festig­ten ihren dritten Tabel­len­platz mit nun 24:12 Punkten und haben vier Spiel­ta­ge vor Schluss nach wie vor mindes­tens vier Zähler Vorsprung auf den ersten Nicht-Play-off-Platz — Konkur­rent Bad Königs­ho­fen spielt erst am Diens­tag. Nun hat man wenigs­tens einmal eine kleine Pause zum Durch­at­men und Regene­rie­ren. Am 4. März muss das Team wieder an den Tisch — man schlägt im Derby beim TTC Neu-Ulm auf. Sollte auch da ein Sieg gelin­gen, wären die Play-offs fast schon zum Greifen nahe, auch wenn das Restpro­gramm der TTF nicht einfach ist.

TTF-Präsi­dent sehr angetan vom Auftritt der Mannschaft

Kristi­jan Pejino­vic war selbst ein bisschen überrascht, wie frisch das Team auftrat: “Volls­ter Respekt vor der Mannschaft. Unsere Jungs marschie­ren ja unent­wegt, eigent­lich schon seit Wochen. Und morgen reisen ja schon wieder einige zum WTT-Turnier nach Düssel­dorf. Und am Ende der Woche steht noch das Europe Top 16 in Montreux auf dem Programm. Danach das Star Conten­der in Indien und schließ­lich das Spiel in Neu-Ulm — meine Güte!” Der TTF-Präsi­dent weiter: “Heute war aller­dings nichts davon zu spüren, dass uns vielleicht die Luft ausge­hen könnte. Ein fantas­ti­sches Spiel von Simon, so habe ich ihn in dieser Saison noch nicht gesehen. Wang Xi hatte keine Chance, was Simon zeigte, war beina­he nochmal eine andere Liga. Glück­wunsch natür­lich auch an Can, der zwei Punkte beigesteu­ert hat. Er hat das Vertrau­en bekom­men, an eins zu spielen und hat gelie­fert. Alvaro kam als einzi­ger nicht so richtig in sein Spiel, er hatte heute aber auch einen unglaub­lich starken Ricar­do Walther zum Gegner.” Pejino­vic resümiert und blickt nach vorne: “Alles in allem war es eine geschlos­se­ne Mannschafts­leis­tung, die mit zwei wichti­gen Punkten belohnt wurde. Noch sind wir nicht am Ziel, hoffent­lich ist das Glück, das man immer auch benötigt, noch ein bisschen auf unserer Seite. Weiter geht’s!”

 

Das Spiel in der Übersicht

Can Akkuzu — Deni Kozul 3:1 (11:7, 11:8, 7:11, 11:4)

Simon Gauzy — Wang Xi 3:0 (11:2, 11:1, 11:7)

Alvaro Robles — Ricar­do Walther 1:3 (7:11, 11:9, 7:11, 9:11)

Can Akkuzu — Wang Xi 3:1 (11:8, 11:6, 5:11, 11:5)