BERLIN/STUTTGART (dpa) — Das Robert Koch-Insti­tut (RKI) spricht erstmals von einer Affen­po­cken-Infek­ti­on bei einem Kind. Dem RKI-Lagebe­richt zufol­ge lebt es in einem Haushalt mit zwei erwach­se­nen Infizier­ten. Es handelt sich dabei um ein vierjäh­ri­ges Mädchen aus Pforz­heim in Baden Württem­berg, wie aus einer RKI-Daten­bank mit Stand vom Montag hervor­geht. Zuvor hatten Medien berich­tet. Erst vergan­ge­ne Woche waren dem RKI die ersten Anste­ckun­gen bei Jugend­li­chen im Alter von 15 und 17 Jahren bekannt geworden.

Nach Angaben des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums in Baden-Württem­berg hat das Mädchen keine Krank­heits­sym­pto­me. Das Kind sei nach Bekannt­wer­den eines Falls im Haushalt vorsorg­lich ärztlich unter­sucht worden. Bei einem Rachen­ab­strich seien dann Affen­po­cken diagnos­ti­ziert worden. Es gebe keine weite­ren engen Kontakt­per­so­nen außer­halb des Haushalts.

Rund zweiein­halb Monate nach dem ersten Affen­po­cken-Nachweis in Deutsch­land sind dem RKI bis Montag insge­samt 2916 Fälle übermit­telt worden. In fast allen Fällen handelt es sich um Männer. Bislang seien nur sieben weibli­che Fälle ans RKI übertra­gen worden. «Nach derzei­ti­gem Wissen ist für eine Übertra­gung des Erregers ein enger Kontakt erfor­der­lich», hieß es weiter. Die Übertra­gun­gen erfolg­ten in erster Linie im Rahmen von sexuel­len Aktivi­tä­ten. «Soweit bekannt, erkran­ken die meisten Betrof­fe­nen nicht schwer», schreibt das RKI.