BIBERACH — Gute Nachrichten für die Hochschule Biberach. Wie der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster berichtet, fördert nun das Bundesumweltministerium von Svenja Schulze (SPD) den Ausbau einer nachhaltigen Mobilität an den Campus-Standorten der Hochschule Biberach mit 246.805 Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundes.
Vor knapp drei Jahren (April 2018) wurde bereits eine hochschuleigene Testflotte mit neun Elektrorollern ins Leben gerufen, um einen Beitrag zu einem energieautarken und emissionsfreien Hochschulcampus zu leisten. Bestandteil des Konzepts ist der Move.Cube, eine eigens zu diesem Zweck errichtete Verleih- und Ladestation mit PV-Anlage, um die Versorgung der E‑Roller als auch der Beleuchtung des Cubes mit regenerativer Energie zu gewährleisten. Mit der Förderung kann nun neben dem bestehenden Cube am Standort Stadt ein weiterer Cube am Standort Aspach realisiert werden.
Außerdem ermöglicht die Bundesförderung eine Konzepterweiterung und die Realisierung von sogenannten Move.Spaces. Hierbei handelt es sich um in modularer Bauweise errichtete, überdachte Stellplätz für Fahrräder, Pedelecs und Lastenräder die ebenfalls Dank PV-Anlage energieautark betrieben werden können. Durch eine leichte Bauweise sind sie zudem einfach zu versetzen. Insgesamt zehn Move.Spaces werden in einem ersten Schritt finanziert, weitere zehn sollen folgen.
Martin Gerster, der die Förderung unterstützt hatte, freut sich: „Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die das Mitwirken aller erfordert.“ Im Rahmen des Corona-bedingten Konjunktur- und Zukunftspakets hatte die Große Koalition daher die Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative aufgestockt um erhöhte Förderquoten zu ermöglichen und den erforderlichen Eigenanteil zu reduzieren. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, dessen stellvertretender Vorsitzender Gerster ist, hat dafür 100 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt.
„Ich freue mich sehr, dass ein Teil dieses Geldes auch in unserer Region ankommt und einen Beitrag zu den Klimazielen von Land und Bund sowie dem Pariser Klimaabkommen leistet. 44 Prozent der Hochschulangehörigen pendeln aktuell täglich mit dem PKW zwischen ihrem Wohnort und dem Campus der Hochschule und auch zwischen den Standorten der Hochschule. Das Projekt der Hochschule stärkt jetzt umweltfreundliche Alternativen wie Fahrrad und E‑Bike und trägt dazu bei, den Autoverkehr im Biberacher Zentrum insgesamt zu reduzieren. Ich bin deshalb überzeugt, dass die Förderung hier sehr gut angelegt ist“, so Gerster weiter.
Prof. Dr. André Bleicher, Rektor der Hochschule ergänzt: „Unser Konzept gibt im topografisch herausfordernden Biberach sowohl den Beschäftigten als auch den Studierenden der Hochschule einen Anreiz, aufs klimafreundlichere Zweirad umzusteigen. Ich bin begeistert, dass wir mit der Förderung des Umweltministeriums nun noch wesentlich mehr Tempo in unsere Bemühungen zum Klimaschutz bringen können.“
Die Hochschule wolle ihren Studierenden eine Vielfalt an Möglichkeiten bieten, die Campus-Standorte zu erreichen, so Projektleiter Professor Dr.-Ing. Florian Schäfer, Leiter des Projektes, das nun den Zuschlag erhalten hat. So könne jeder und jede selbst entscheide, welches Fahrzeug geeignet ist.
Schon heute wohnen mehr als 60 Prozent der Studierenden im Umkreis von 10 Kilometern. „Mit neuen Sharing-Angeboten und einer modernen Infrastruktur bieten sich neue Anreize zukünftig emissionsfrei an den Campus zu pendeln“, erläutert Martin Spalek vom Projektbüro Campus Zukunft, in dem alle Maßnahmen für den klimaneutralen Campus der Hochschule Biberach zusammengeführt werden.
Seit der Initiierung der Nationalen Klimaschutzinitiative 2008 wurden bundesweit mehr als 32.500 Projekte mit einem Förder-volumen von rund 1,1 Milliarde Euro unterstützt.
