LEIPZIG (dpa) — Nach dem Protest von mehre­ren Dutzend Gegnern der Corona-Politik vor ihrem Privat­haus, zeigt sich Sachsens Sozial­mi­nis­te­rin Petra Köpping sehr besorgt — diesen Menschen gehe es «nicht um die Sache».

Sachsens Sozial­mi­nis­te­rin Petra Köpping hat sich nach dem Fackel-Protest vor ihrem Haus sehr besorgt gezeigt. «Diese Leute haben Umsturz­fan­ta­sien, sie sind Feinde der Demokra­tie. Das besorgt mich sehr», sagte die SPD-Politi­ke­rin dem Nachrich­ten­ma­ga­zin «Spiegel».

Auf die Frage nach Paral­le­len zwischen der heuti­gen Situa­ti­on und Drohun­gen gegen die Minis­te­rin im Zusam­men­hang mit der Aufnah­me von Geflüch­te­ten im Jahr 2015, sagte Köpping: «Es sind zum Teil die gleichen Menschen, die jetzt bei Protes­ten ganz vorne stehen, Menschen, die genau­so gegen die Aufnah­me Geflüch­te­ter sind, wie sie jetzt gegen das Impfen sind. Denen geht es nicht um die Sache.»

Köpping beton­te, sie rede gerne mit Menschen darüber, «warum wir geflüch­te­te Menschen aufneh­men oder warum es gut ist, sich impfen zu lassen.» Aber mit diesen Leuten, die vor ihrem Haus aufmar­schiert seien, könne man nicht mehr reden. «Die wollen nur noch einschüch­tern. Das ist ein feiges Droh-Spektakel.»

Vor zwei Wochen hatten etwa 30 Gegner der Corona-Politik laut rufend mit Fackeln und Plaka­ten vor Köppings Wohnhaus im sächsi­schen Grimma protes­tiert. Über Partei­gren­zen hinweg hatten Politi­ker Entset­zen über die Aktion geäußert. Die damali­ge Bundes­re­gie­rung verur­teil­te den Aufmarsch als «Angriff auf die Demokratie».

Köpping sagte, dass sie immer wieder bei einzel­nen Veran­stal­tun­gen Polizei­schutz gehabt und im Wahlkampf auch mal eine Veran­stal­tung abgesagt habe. «Mir war schon sehr mulmig in der letzten Zeit. Dass sich da etwas zuspitzt, war aus meiner Sicht absehbar.»

Sie sorge sich aber vor allem «um all die Bürger­meis­te­rin­nen und Bürger­meis­ter, die Ärztin­nen und Ärzte, die impfen, die Ehren­amt­li­chen, die Mitar­bei­ter, die in den Testzen­tren bedroht werden und keinen Schutz haben.» Das Innen­mi­nis­te­ri­um müsse da mehr tun.