BERLIN (dpa) — Wie kommt man durch den kalten Winter? Dazu gibt es immer wieder Energie­spar­tipps. Auch Wolfgang Schäub­le hat einen parat.

Baden-Württem­bergs Regie­rungs­chef Winfried Kretsch­mann hat zum Energie­spa­ren jüngst Wasch­lap­pen statt Dusche empfoh­len — nun hat auch der 80-jähri­ge CDU-Politi­ker Wolfgang Schäub­le einen Tipp parat.

Zum Szena­rio, dass in diesem Winter viele Deutsche frieren müssen, sagte der Alters­prä­si­dent des Bundes­tags auf Bild-TV: «Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erken­nen: Vieles ist nicht selbst­ver­ständ­lich.» Auch der Strom könne mal ausfal­len. «Deshalb sollte man tatsäch­lich immer auch ein paar Kerzen, Streich­höl­zer und auch eine Taschen­lam­pe zuhau­se haben.»

Die Deutsche seien eine verwöhn­te Gesell­schaft, befand Schäub­le. «Ich auch. Wir müssen jetzt aber der Gefahr wider­ste­hen, dass es immer so weiter­geht. Die Deutschen werden sich wieder mehr anstren­gen müssen!»

Nicht alle Ratschlä­ge kommen gut an

Anderen Politi­kern gehen solche Ratschlä­ge gewal­tig auf die Nerven — Linken-Frakti­ons­chef Dietmar Bartsch ist einer von ihnen. «Wir haben Rekord­in­fla­ti­on und die schwers­te sozia­le Krise der Nachkriegs­zeit. Da verbie­ten sich insbe­son­de­re von Politi­kern lässi­ge Energie­spar­tipps mit Pullover und Kerzen», sagte Bartsch dem Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND). Für Menschen, die nicht wissen, wie sie hohe Energie­rech­nun­gen bezah­len sollen, seien Schäubles Aussa­gen «blanker Hohn».

Einen weite­ren Einwand spezi­ell gegen Dusch­tipps von Kolle­gen hatte bereits vor einigen Wochen SPD-General­se­kre­tär Kevin Kühnert geäußert. Er sagte t‑online: «Die Hinwei­se von diver­sen Politi­kern und Politi­ke­rin­nen zu diesem Thema haben in meinem Kopf Bilder ausge­löst, die ich gar nicht haben wollte.»