OCHSENHAUSEN — Nach zehn Tagen Atempau­se geht es nun wieder Schlag auf Schlag für die TTF Liebherr Ochsen­hau­sen in der Tisch­ten­nis Bundes­li­ga. Zwischen Freitag und Diens­tag muss der Tabel­len­drit­te aus Oberschwa­ben dreimal an den Tisch, und es sind alles kleine Endspie­le, da es in der Tabel­le sehr eng zugeht und jeder Sieg nun von größter Wichtig­keit ist, um die Play-offs zu erreichen. 

TTF mitten in spannen­dem Kampf um die Play-off-Plätze 

Zuletzt hatten die TTF sehr unglück­lich in Bremen mit 2:3 den Kürze­ren gezogen. Dieses Spiel sowie die ebenfalls nicht unbedingt einge­plan­te 2:3‑Niederlage in Mühlhau­sen vor drei Wochen haben dazu geführt, dass der einst statt­li­che Vorsprung von Hugo Calder­ano und Kolle­gen auf den ersten Nicht-Play-off-Platz arg zusam­men­ge­schmol­zen ist. Nur noch zwei Zähler sind es zum fünften Tabel­len­rang – und das nach Minus­punk­ten betrach­tet. Neu-Ulm hat eine Partie mehr absol­viert und 20:14 Punkte, die TTF stehen bei 20:12. Und hinter Neu-Ulm lauern vier weite­re Rivalen, die sich noch Chancen auf die Halbfi­nal­teil­nah­me ausrechnen. 

„Die Nieder­la­gen in Bremen und Mühlhau­sen waren schon ärger­lich, diese Punkte hätten wir gebraucht, um uns ein Polster zu verschaf­fen“, so TTF-Präsi­dent Kristi­jan Pejino­vic nach der knappen Nieder­la­ge an der Weser. „Jetzt haben wir nur noch extrem wichti­ge Spiele vor uns.“ Nach vier Nieder­la­gen in der Rückrun­de und nur zwei Siegen wird es Zeit, wieder in die Erfolgs­spur zu gelan­gen – und da käme ein Erfolg gegen DIE Mannschaft der bishe­ri­gen Saison gerade recht, um sich auch psycho­lo­gisch wieder Rücken­wind zu verschaf­fen. Düssel­dorf gewann bereits die Champi­ons League und den deutschen Pokal­wett­be­werb und liegt in der Punkt­run­de mit sensa­tio­nel­len 30:2 Zählern unange­foch­ten auf der Spitzen­po­si­ti­on. Allein schon das macht deutlich, was da auf die Schütz­lin­ge von Fu Yong zukommt. 

In dieser Saison­pha­se ist es eigent­lich egal, wie der Gegner heißt, man muss punkten, sonst wird es ganz eng in Sachen Play-offs, zumal man am Sonntag bereits wieder beim punkt­glei­chen direk­ten Konkur­ren­ten Grünwet­ters­bach ran muss, wo die Trauben ebenfalls hoch hängen – der ASV steht aktuell auf Platz vier der Tabel­le und hat sechs­mal in Folge gewon­nen. Auch eine ganz schwe­re Aufga­be. Somit gilt es, möglichst schon gegen Düssel­dorf etwas Zählba­res zu erspie­len, auch wenn Boll und Kolle­gen seit Monaten von Erfolg zu Erfolg eilen. 

Zwei Versu­che schlu­gen fehl 

Zweimal stand man sich in dieser Saison bereits gegen­über, beide Male mussten die TTF dem Gegner gratu­lie­ren, obwohl ihnen Düssel­dorf sonst eigent­lich immer recht gut gelegen hat. Im Hinrun­den­spiel kurz vor Weihnach­ten musste man bei den Rhein­län­dern ohne Hugo Calder­ano eine 1:3‑Niederlage quittie­ren, nur Simon Gauzy, der die gesam­te Saison schon in Topform agiert, konnte einen Sieg gegen Kristi­an Karls­son erzie­len. Und am 9. Januar stand man sich in der Neu-Ulmer Ratio­ph­arm-Arena im Endspiel des Liebherr Pokal-Finales gegen­über – und wieder hieß es am Ende 1:3. Da war Calder­ano wieder an Bord, hatte aber nicht seinen aller­bes­ten Tag, sodass sich wieder nur Gauzy in die Sieger­lis­te eintra­gen konnte. Der 26-jähri­ge „Leader“ der TTF gewann knapp gegen Anton Källberg, der wettbe­werbs­über­grei­fend in der gesam­ten Saison erst zwei Matches verlo­ren hat und in der Liga mit seiner 18:1‑Bilanz ganz oben in der Besten­lis­te steht – direkt vor Gauzy (19:4).

Källberg in der Form seines Lebens 

Und da sind wir schon direkt beim Geheim­nis des Düssel­dor­fer Erfolgs in der aktuel­len Spiel­zeit. Früher galt es „nur“, einen Timo Boll zu neutra­li­sie­ren, der im Übrigen mit einer 9:1‑Bilanz nach wie vor sehr erfolg­reich ist. Doch nun muss man auch noch höllisch auf den 23-jähri­gen Schwe­den Anton Källberg – ausge­bil­det am Liebherr Masters College – aufpas­sen, der noch nie so stark war wie in dieser Spiel­zeit. Und dann wäre da noch dessen sechs Jahre älterer Lands­mann Kristi­an Karls­son, den man auch erst einmal schla­gen muss (Ligabilanz: 11:3). Das Team komplet­tiert der deutsche Natio­nal­spie­ler Ricar­do Walther, der sich mit seiner 7:3‑Bilanz auch nicht gerade verste­cken muss. 

Insge­samt also eine höllisch schwe­re Aufga­be, doch die Ochsen­hau­ser sind heiß auf die hefti­ge Heraus­for­de­rung und wollen alles versu­chen, dem Gigan­ten die Punkte abzutrot­zen. „Gegen Düssel­dorf in der Form dieser Saison wird es ein sehr schwe­res Spiel“, ist TTF-Cheftrai­ner Fu Yong überzeugt. „Man muss anerken­nen dass sie bis jetzt eine überra­gen­de Saison spielen. Nichts­des­to­trotz hatten wir sowohl im Hinspiel als auch im Pokal unsere Chancen und werden es auch am Freitag wieder versuchen.“ 

Aufstel­lung Ochsenhausen 

Hugo Calder­ano (Nation: BRA/Alter: 24/TTBL-Bilanz: 11:1)

Simon Gauzy (FRA/26/19:4)

Kanak Jha (USA/20/3:11)

Samuel Kulczy­cki (POL/18/4:5)

Maciej Kubik (POL/17/0:2)

Trainer: Yong Fu 

Aufstel­lung Düsseldorf 

Timo Boll (GER/39/9:1)

Kristi­an Karls­son (SWE/29/11:3)

Anton Källberg (SWE/23/18:1)

Ricar­do Walther (GER/29/7:3)

Trainer: Danny Heister