MÜNCHEN (dpa) — Die Ukrai­ne-Krise dominiert die Münch­ner Sicher­heits­kon­fe­renz. Am Samstag wird sich der neue Bundes­kanz­ler dazu äußern — und zu anderen außen­po­li­ti­schen Themen.

Am zweiten Tag der Münch­ner Sicher­heits­kon­fe­renz wird Bundes­kanz­ler Olaf Scholz in einer Rede seine außen­po­li­ti­sche Agenda vorstellen.

Außer­dem werden US-Vizeprä­si­den­tin Kamala Harris, Großbri­tan­ni­ens Premier­mi­nis­ter Boris Johnson und der ukrai­ni­sche Präsi­dent Wolodym­yr Selen­skyj beim weltweit wichtigs­ten Exper­ten­tref­fen zur Sicher­heits­po­li­tik auftre­ten. Das zentra­le Thema wird weiter die Krise um den massi­ven russi­schen Truppen­auf­marsch an der Grenze zur Ukrai­ne sein. Darüber wollen am Rande der Veran­stal­tung auch die Außen­mi­nis­ter der führen­den demokra­ti­schen Wirtschafts­mäch­te beraten. Deutsch­land hat den Vorsitz in dieser Gruppe der Sieben (G7), der außer­dem die USA, Großbri­tan­ni­en, Frank­reich, Itali­en, Kanada und Japan angehören.

Kein Vertre­ter Russlands anwesend

Im Westen wird befürch­tet, dass der Kreml einen Einmarsch in sein Nachbar­land in Erwägung zieht und sogar eine Auswei­tung des Konflikts auf Nato-Staaten drohen könnte. Für möglich wird aller­dings auch gehal­ten, dass nur Ängste geschürt werden sollen, um die Nato-Staaten zu Zugeständ­nis­sen bei den Forde­run­gen nach neuen Sicher­heits­ga­ran­tien zu bewegen. Russland demen­tiert Angriffsplanungen.

Gesprä­che mit Vertre­tern Russlands stehen bei der Sicher­heits­kon­fe­renz nicht auf der Tages­ord­nung. Das Land ist zum ersten Mal seit 1991 nicht mit einer offizi­el­len Delega­ti­on in München vertreten.

An der Konfe­renz in München, die unter stren­gen Corona-Aufla­gen statt­fin­det, nehmen etwa 30 Staats- und Regie­rungs­chefs und rund 80 Minis­ter teil. Für die neue Bundes­re­gie­rung von SPD, Grüne und FDP ist es die erste Gelegen­heit, ihre Außen­po­li­tik umfas­send vorzu­stel­len. Außen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock, Vertei­di­gungs­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lambrecht und Entwick­lungs­mi­nis­te­rin Svenja Schul­ze waren bereits am Freitag in München aufgetreten.