Immer stärker häuften sich in den vergan­ge­nen Tagen Schlag­zei­len, die Hoffnung machen: Bald rollen Impfun­gen gegen Corona an. Doch wann genau? Und wieso eigent­lich noch immer nicht?

Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn hält einen Beginn von Impfun­gen gegen das Corona­vi­rus noch im Dezem­ber für denkbar.

«Wir tun alles dafür», dass es noch im Dezem­ber losge­hen könne mit dem Impfen, sagte der CDU-Politi­ker am Montag im «Polit­talk aus der Haupt­stadt», einer Koope­ra­ti­on des RBB-Infora­di­os mit der «Süddeut­schen Zeitung». Spahn machte erneut deutlich, dass es keine Notfall­zu­las­sung für Deutsch­land, sondern eine europäi­sche beding­te Zulas­sung für den ersten Impfstoff geben solle. «Damit sind wir mit allen 27 Mitglied­staa­ten angetre­ten, nicht zuletzt um Vertrau­en zu erhal­ten. Ich bin mir sehr sicher, bei einer Notzu­las­sung würde manche Debat­te sicher­lich darüber geführt: Ist da genug geprüft worden, wurde da tief genug hinein­ge­gan­gen in die Daten?», beton­te Spahn.

Am Montag hatte die Europäi­sche Arznei­mit­tel-Behör­de EMA deutlich gemacht, dass das Zulas­sungs­ver­fah­ren für einen Corona-Impfstoff kaum zu beschleu­ni­gen ist. Spätes­tens am 29. Dezem­ber werde das Gutach­ten des Exper­ten­aus­schus­ses vorlie­gen, erklär­te die Direk­to­rin der EMA, Emer Cooke, am Montag in Amster­dam. «Wir arbei­ten rund um die Uhr für die Zulas­sung des ersten Covid-19-Impfstof­fes». Die Fristen würden aller­dings im Laufe des Prüfver­fah­rens «ständig neu bewertet».

Spahn hatte zuvor eine Beschleu­ni­gung des Verfah­rens gefor­dert. Der Impfstoff der Unter­neh­men Pfizer und Biontech ist bereits in Großbri­tan­ni­en, Kanada und den USA mit einer Notzu­las­sung auf dem Markt.