BIBERACH – Zum ersten Mal seit 2019 konnte die tradi­tio­nel­le Spenden­über­ga­be der Hugo Rupf-Stiftung wieder im Rahmen einer kleinen Feier­stun­de statt­fin­den. Die Stiftung des Biber­acher Ehren­bür­gers Hugo Rupf bedach­te auch 2022 wieder zahlrei­che Biber­acher Organi­sa­tio­nen und Verei­ne mit einer finan­zi­el­len Unterstützung. 

Nikolas Palma­ri­ni, Vorstands­vor­sit­zen­der der Stiftung und Enkel von Hugo Rupf, freute sich, anläss­lich der Spenden­über­ga­be wieder einmal in Biber­ach zu sein. Eine solche Konti­nui­tät sei für die Stiftung sehr wichtig. Beson­ders erfreu­lich sei zudem, dass es der Stiftung gelun­gen sei, das Spenden­vo­lu­men im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 17.600 Euro zu steigern: „Mein Großva­ter wäre glück­lich zu sehen, wie sein Erbe und seine Stiftung mit Leben gefüllt werden“. 

Oberbür­ger­meis­ter Norbert Zeidler war ebenfalls glück­lich, dass in diesem Jahr wieder eine Feier im Rahmen der Spenden­über­ga­be statt­fin­den konnte: „Ein mehr als schöner Anlass, der uns in Biber­ach äußerst wichtig ist, auch um unsere Dankbar­keit dem Stifter, unserem Ehren­bür­ger Hugo Rupf sowie seiner Stiftung gegen­über zum Ausdruck zu bringen.“ Grund­la­ge der Stiftung und damit verbun­den der vielfäl­ti­gen Förde­rung des Biber­acher Vereins­le­bens sei letzt­lich das erfolg­rei­che Leben Hugo Rupfs. Dieses stehe für die Einsicht, dass erst eine leistungs­fä­hi­ge Wirtschaft, verbun­den mit sozia­ler Verant­wor­tung, ein Leben in Wohlstand für eine Vielzahl von Menschen und Organi­sa­tio­nen ermöglicht. 

Den ersten Spenden­scheck erhielt Oberbür­ger­meis­ter a.D. Claus-Wilhelm Hoffmann von der Martin Walser Litera­tur­stif­tung, für die es wie für kleine­re Stiftun­gen überhaupt nach wie vor schwie­rig sei, am Kapital­markt Erträ­ge zu erwirt­schaf­ten. Umso dankba­rer sei er für die Zuwen­dung der Hugo Rupf-Stiftung. Im vergan­ge­nen Jahr sei mit dem Geld der Stiftung die Heraus­ga­be des Buches „Dorthin gehen wo die Paral­le­len sich schnei­den“ geför­dert worden und auch die jetzi­ge Unter­stüt­zung der Stiftung werde für Projek­te dieser Art eingesetzt. 

Rainer Fuchs, Vorsit­zen­der der Stiftung Schüt­zen­di­rek­ti­on, teilte mit, die letzt­jäh­ri­ge Spende der Hugo Rupf-Stiftung sei für das Orches­ter des Schüt­zen­thea­ters und für die Kinder­spie­le auf dem Gigel­berg einge­setzt worden. Die Kinder und Jugend­li­chen im Orches­ter­gra­ben, die mit ihrer musika­li­schen Beglei­tung das Theater­stück abrun­de­ten, seien genau­so wichtig wie die Akteu­re auf der Bühne: „Uns ist wichtig, dass das Schüt­zen­fest ein Fest der Familie ist und insge­samt bezahl­bar bleibt“. Daher seien die Kinder­spie­le auf dem Gigel­berg wichtig, bei der alle Kinder die Möglich­keit hätten, sich unent­gelt­lich zu vergnügen.

TG-Geschäfts­füh­rer Thiemo Potthast dankte der Stiftung für die jährli­che Unter­stüt­zung. 6000 Sport­ler seien derzeit bei der Turnge­mein­de Biber­ach aktiv, darun­ter 2400 Kinder und Jugend­li­che. Das Geld der Stiftung fließe in den Bereich der TG Kids, die frühe­re Kinder­sport­schu­le, bei der aktuell rund 700 Kinder aktiv seien. 

Die Gesell­schaft für Heimat­pfle­ge wurde bei der diesjäh­ri­gen Spenden­über­ga­be zum ersten Mal vom 1. Vorsit­zen­den Dr. Micha­el Schieb­le vertre­ten. Er berich­te­te, dass mit der Unter­stüt­zung der Stiftung unter anderem das gerade erschie­ne­ne Buch von Dr. Kurt Diemer „Biber­acher Minia­tu­ren“ geför­dert worden sei. Darüber hinaus werde die Gesell­schaft für Heimat­pfle­ge im nächs­ten Jahr im Rahmen der Heimat­ta­ge mit verschie­de­nen Projek­ten aktiv sein. Ein Höhepunkt sei dabei am 23. April das große Konzert mit Werken von Justin Heinrich Knecht in der Stadt­hal­le, für das gerade der Vorver­kauf begon­nen habe. 

Der Drama­ti­sche Verein litt in den vergan­ge­nen zwei Jahren wie alle Verei­ne und Organi­sa­tio­nen unter dem Ausfall vieler Veran­stal­tun­gen: „Mit unserer tradi­tio­nel­len Silves­ter­auf­füh­rung starten wir in diesem Jahr den dritten Anlauf und damit im Prinzip Silves­ter 3.0“, so DRAM-Vorsit­zen­der Manfred Buck. Im nächs­ten Jahr werde der DRAM unter anderem wieder beim Schüt­zen­fest, sowie auch bei den Heimat­ta­gen aktiv sein, wofür das Geld der Stiftung sehr gut gebraucht werden könne.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren fanden die Filmfest­spie­le 2022 wieder ohne Einschrän­kun­gen stattl. Vereins­vor­sit­zen­der Tobias Meinhold war mit knapp 8000 verkauf­ten Tickets sehr zufrie­den. Er teilte mit, dass man im nächs­ten Jahr die feiern werde. Die Unter­stüt­zung der Hugo Rupf-Stiftung helfe, einzel­ne Projek­te für die 45. Ausga­be der Filmfest­spie­le im kommen­den Jahr durch­füh­ren zu können. 

Katja Richter von der Jugend­kunst­schu­le berich­te­te, die Spende der Hugo Rupf-Stiftung werde in den „Malort“ der Jugend­kunst­schu­le in der Flücht­lings­un­ter­kunft auf dem Mittel­berg fließen. Dieses „Atelier“ für Flücht­lings­kin­der gebe es bereits seit 2015 und derzeit seien dort so viele Kinder aktiv wie noch nie zuvor, 22 Kinder allein aus der Flücht­lings­un­ter­kunft auf dem Mittelberg. 

Der Verein Biber­acher Musik­nacht erhielt in diesem Jahr zum ersten Mal eine Spende der Hugo Rupf-Stiftung. Der 1. Vorsit­zen­de des Vereins, Stefan Kausch­ke, freute sich sehr über die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, die vor allem für die Rondel­l­kon­zer­te einge­setzt werden soll, die bereits seit vier Jahrzehn­ten ein vielfäl­ti­ges, kosten­lo­ses Musik­pro­gramm böten.

Ebenfalls zum ersten Mal mit einer Spende bedacht wurde der Jazzclub Biber­ach, dessen Vorsit­zen­der Peter Kiene erzähl­te, dass man gerne auch ein jünge­res Publi­kum anspre­chen wolle und dafür mit dem Verein Lilien­thal koope­rie­re. Just am Tag der Spenden­über­ga­be fand abends ein Konzert mit jungen Jazz-Musikern im Abdera statt. 

Die Spende für das Museum nahm Mitar­bei­te­rin Lisa Lütjens-Kresse entge­gen. Mit dem Geld soll die Bildungs­part­ner­schaft mit dem Wieland-Gymna­si­um geför­dert werden.

Die Feier im Museum bot nach zwei Jahren Zwangs­pau­se einen würdi­gen Rahmen für die Spenden­über­ga­be der Hugo Rupf-Stiftung. Einge­trübt wurde die Freude darüber jedoch vom Tod des Ehren­vor­sit­zen­den der Stiftung, Dr. Micha­el Rogow­ski, der am 12. Novem­ber vergan­ge­nen Jahres verstarb. Oberbür­ger­meis­ter Norbert Zeidler erinner­te kurz an diese beein­dru­cken­de Persön­lich­keit der deutschen Wirtschaft und engen Freund von Stifter Hugo Rupf.