Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und –Leser,

Stock­brot ist klasse, oder? Am Lager­feu­er sitzen. Den Stock über die heiße Glut halten. Sich nett unter­hal­ten bis aus dem Teig ein lecke­res Brot gewor­den ist. Eine roman­ti­sche, gemüt­li­che Vorstel­lung. Die Wirklich­keit sieht bei uns anders aus! 

Anfangs sind die Kinder begeis­tert von der Idee. Sie helfen den Hefe-Teig vorzu­be­rei­ten und kontrol­lie­ren, ob er aufgeht. Sie berei­ten die Stöcke vor und dürfen beim Feuer anzün­den zuschau­en. Doch sobald es daran geht, den Teig in Brot zu verwan­deln, ist es vorbei mit der Lust. 

Dabei ist es ja keine schwie­ri­ge Arbeit: Still­sit­zen und Stöck­chen halten. Meistens endet es damit, dass wir Eltern das allei­ne tun. Alle zwei Minuten fragen die Jungs „Ist es fertig?“ und hüpfen wieder davon. Meine Aussa­gen „Nein, es ist nicht fertig!“ und „Pass auf, das Feuer ist heiß!“ werden rapide generv­ter. Und während ich darauf achte, dass niemand ins Feuer fällt, wird mein Brot an einer Seite schwarz. 

Dann endlich – Essen! In Windes­ei­le wird mir mein Stock­brot aus den Händen gerupft. Jeder einen Bissen – schwupps, weg ist es. Mir bleiben am Ende ein paar halb verkohl­te, kalte Reste. Doch schon nach ein paar Tagen denke ich: „Mensch, Stock­brot könnten wir auch mal wieder machen. Ist so schön gemütlich!“

Bis bald,
eure Julia