WASHINGTON (dpa) — Nach dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 verliert Donald Trump sein Recht auf Twitter. Wird der neue «Chief Twit» Elon Musk die Sperre aufhe­ben? Trump selbst gibt sich mäßig interessiert.

Ex-Präsi­dent Donald Trump hat bekräf­tigt, dass er nicht zu Twitter zurück­keh­ren wolle, auch wenn dies mit Elon Musk als neuem Eigen­tü­mer möglich werden sollte. Statt­des­sen werde er bei seinem eigenen Dienst Truth Social bleiben, sagte Trump gestern Fox News Digital. «Es gefällt mir hier mehr», erklär­te Trump. «Ich mag Elon, aber ich bleibe bei Truth.»

Tech-Milli­ar­där Elon Musk hatte am Donners­tag die rund 44 Milli­ar­den Dollar schwe­re Übernah­me von Twitter abgeschlos­sen. Er hatte die perma­nen­te Sperre von Trump im Mai als «moralisch falsch und einfach nur dumm» kriti­siert. Zudem kündig­te er an, «lebens­lan­ge» Sperren von Nutzern generell abschaf­fen zu wollen.

Gestern dämpf­te Musk aller­dings selbst die Aussich­ten auf eine mögli­che schnel­le Rückkehr Trumps zu dem Dienst. Es solle keine Entschei­dun­gen zur Wieder­her­stel­lung gesperr­ter Account geben, bis ein neues Gremi­um zum Umgang mit kontro­ver­sen Inhal­ten gebil­det werde.

«Ich mag Elon und wünsche ihm viele Glück»

Trump hatte sich am 6. Januar 2021 noch als Präsi­dent lobend über seine Anhän­ger geäußert, die gewalt­sam das Kapitol in Washing­ton erstürm­ten. Darauf­hin war er bei Twitter und auch Facebook gesperrt worden.

«Ich mag Elon und wünsche ihm viele Glück», sagte Trump Fox News Digital. Zugleich schränk­te er ein: «Ich denke nicht, dass Twitter ohne mich erfolg­reich sein kann.» Tatsäch­lich war es für Twitter nach seiner Verban­nung nicht schlech­ter gelaufen.

Trump hatte auch schon früher gesagt, dass er nicht zu Twitter zurück­keh­ren würde, auch wenn er dürfte. Anderer­seits ging es damals eher um eine theore­ti­sche Möglich­keit, während jetzt Musk bereits Twitter-Eigen­tü­mer ist. Bei Twitter hatte Trump mehr als 80 Millio­nen Follower. Bei seiner Twitter-Kopie Truth Social sind es nur wenige Millio­nen. Wenn Trump sich für eine Kandi­da­tur bei der Präsi­den­ten­wahl 2024 entschei­den sollte, könnte er eine größe­re Platt­form gut gebrauchen.