OCHSENHAUSEN — Die TTF Liebherr Ochsen­hau­sen haben am Diens­tag ihr drittes Spiel inner­halb von fünf Tagen gewon­nen. Für das 3:1 bei Tabel­len­schluss­licht TTC OE Bad Homburg benötig­ten Simon Gauzy, Samuel Kulzy­cki und Maciej Kubik ledig­lich 80 Minuten. Alle Match­ge­win­ne erfolg­ten glatt in drei Sätzen.

Durch diesen Sieg im vorge­zo­ge­nen Punkt­spiel des 21. Spiel­tags stießen die TTF auf Platz zwei vor und haben drei Partien vor Schluss der Runde beste Aussich­ten, die Quali­fi­ka­ti­on für die Play-off-Runde zu schaf­fen. Vor den Teams aus Mühlhau­sen und Neu-Ulm auf den ersten Nicht-Play-off-Plätzen beträgt der Vorsprung sechs Plus- und vier Minus­punk­te. Im nächs­ten Spiel am 19.2. kann man in heimi­scher Halle im Derby gegen Neu-Ulm vielleicht schon alles klarmachen.

Im Bad Hombur­ger Stadt­teil Ober-Erlen­bach spiel­te sich übrigens das Duell der beiden jüngs­ten Teams der Bundes­li­ga ab – heute betrug der Alters­schnitt der aufge­bo­te­nen TTF-Spieler gut 20 Jahre und das der Bad Hombur­ger etwas über 19, betrach­tet man den Gesamt­ka­der, liegen die TTF bei 21, die Hessen bei 23.

 

Souve­rä­ne Auftrit­te von Simon Gauzy und Samuel Kulczycki

Die Geschich­te der über weite Strecken nicht allzu spannen­den, ja einsei­ti­gen Partie ist eigent­lich recht schnell erzählt. Der 18-jähri­ge Samuel Kulczy­cki, der zu seinem elften Bundes­li­ga­ein­satz kam, hatte gegen den zwei Jahre älteren Rumänen Rares Sipos nur im ersten Durch­gang Mühe (13:11), danach besaß Sipos keine Chance mehr.

Simon Gauzy verzeich­ne­te gegen den ungestüm attackie­ren­den 19-jähri­gen Russen Maksim Grebnev einen klaren Satzge­winn und zwei engere Durch­gän­ge, dennoch hatte man den Eindruck, dass der beste Spieler der Liga, der vor Anton Källberg und Hugo Calder­ano die offizi­el­le Besten­lis­te anführt, nie wirklich in Gefahr war, einen Satz zu verlie­ren. Dazu hatte er seinem Gegner einfach zu viel voraus, nicht zuletzt auch an takti­scher Cleverness.

Es folgte das Match zwischen „Nesthäk­chen“ Maciej Kubik, erst 17 Jahre alt, und dem 19-jähri­gen russi­schen Links­hän­der Lev Katsmann. Schon im Hinspiel hatte Kubik dieses Duell verlo­ren und heute, bei seinem dritten TTBL-Einsatz, musste der Pole erneut eine solche Erfah­rung machen. Sein Gegner spiel­te sehr aggres­siv und traf gut, sodass er selbst fast nur reagie­ren konnte, zu wenig, um zu gewin­nen. Erst im dritten Satz war Kubik besser im Spiel, doch das kam zu spät. Nicht tragisch, die jungen Spieler müssen derar­ti­ge Erfah­run­gen sammeln, die sie weiterbringen.

Und das Team geriet dadurch auch nicht in Proble­me, da anschlie­ßend Simon Gauzy den für Sipos einge­wech­sel­ten deutschen U23-Kader­spie­ler Nils Hohmei­er förmlich zerleg­te – zehn Punkte waren Hohmei­er in allen drei Sätzen zusam­men vergönnt gegen den souve­rä­nen Gauzy, der seine aktuel­le Bundes­li­ga­bilanz damit auf 22:4 hochschraubte.

 

„Drei Siege in fünf Tagen — die Jungs haben das bravou­rös gemacht“

Samuel Kulczy­cki, der letzte Saison selbst noch in Bad Homburg in der 2. Liga aufge­schla­gen hatte, äußer­te sich nach der Partie unter anderem zu seiner Rückkehr an die alte Wirkungs­stät­te: „Ich hatte ein gutes Jahr hier und habe tolle Erfah­run­gen gesam­melt. Es war schön, all die Menschen wieder­zu­se­hen.“ Zum Niveau in der TTBL und seinen eigenen Leistun­gen bemerk­te der 18-Jähri­ge: „Es ist schon ein gewal­ti­ger Sprung von der 2. in die 1. Liga, aber ich denke, dass ich ihn ganz gut hinbe­kom­men habe und mein bishe­ri­ges Ergeb­nis [5:6] ist auch ganz okay für das erste Jahr.“ Und zu seinem Match in Bad Homburg: „Rares [Sipos] war heute nicht in Bestform, aber ich habe gut gespielt und freue mich über diesen Sieg.“

„Es war gut, heute mal Samuel und Maciej ranzu­las­sen“, die ja auch ihre Wettkampf­pra­xis in der TTBL brauchen“, so Kristi­jan Pejino­vic. „Samuel hat seine Sache sehr gut gemacht, sein Auftakt­sieg war bereits der Knack­punkt zu unseren Gunsten. Maciej kam nicht richtig ins Spiel und konnte zu häufig nur reagie­ren, doch das ist nicht tragisch, er lernt aus solchen Spielen. Simons Auftrit­te waren hoch souve­rän.“ Der TTF-Präsi­dent sagte ferner: „Der dritte Sieg in fünf Tagen, zwei davon gegen sehr starke Gegner und der heuti­ge nach klarer Überle­gen­heit, ist eine tolle Sache. Ich bin sehr optimis­tisch in Sachen Play-offs. Vielleicht können wir diese schon gegen Neu-Ulm eintü­ten, unsere Konkur­ren­ten nehmen sich ja auch noch gegen­sei­tig Punkte ab. Natür­lich geht es dann auch noch um eine gute Platzie­rung mit Blick auf die Halbfinals.“

Auch Teamma­na­ger Manuel Pfender war hochzu­frie­den: „Drei Siege in fünf Tagen — die Jungs haben das bravou­rös gemacht. Nun haben sie sich ein paar Tage Ruhe verdient, dann berei­ten wir uns konzen­triert auf Neu-Ulm und Fulda vor und haben danach hoffent­lich die Play-offs eingetütet.“

TTC OE Bad Homburg – TTF Liebherr Ochsen­hau­sen 1:3
Rares Sipos – Samuel Kulczy­cki 0:3 (11:13, 2:11, 6:11)
Maksim Grebnev – Simon Gauzy 0:3 (5:11, 12:14, 9:11)
Lev Katsman – Maciej Kubik 3:0 (11:7, 11:3, 11:9)
Nils Hohmei­er – Simon Gauzy 0:3 (2:11, 5:11, 3:11)