STUTTGART (dpa) — Wie kommt die Butter in die Brezel? Es geht per Hand, doch das dauert, wenn größe­re Stück­zah­len bestellt werden. Gibt es eine Alternative?

Zwei Tüftler aus Baden-Württem­berg wollen mit einer Butter­bre­zel­ma­schi­ne das schwä­bi­sche Natio­nal­ge­bäck revolu­tio­nie­ren. Statt die Butter händisch auf die Brezel zu schmie­ren, kann sie mit der Maschi­ne von Dieter Obertautsch und seinem Kolle­gen Micha­el Feil (beide 60) in das Gebäck gespritzt werden.

Auf die Idee kam Obertautsch als er 2006 fünf Butter­bre­zeln für sich und seine Kolle­gen in einer Bäcke­rei bestellt hat. Generv­te Blicke von anderen Kunden und der Verkäu­fe­rin habe er damals kassiert, sagte er. Seitdem ließ ihn die Butter­bre­zel nicht mehr los.

Über Jahre tüftelt der Elektro­meis­ter aus Althüt­te in der Nähe von Stutt­gart mit seinem Kolle­gen an einer Maschi­ne, die die kalte Butter schnell in die Brezel bekommt. Sieben oder acht Proto­ty­pen später sei die kleine Maschi­ne entstan­den. Das Prinzip: «Oben kommt ein Butter­block rein und durch ganz viel Druck kommt unten die Butter aus elf Kanülen wieder raus», erklärt der Erfin­der. Und genau auf diese Kanülen stecke man die Brezel. Per Knopf­druck werde die kalte Butter dann gespritzt.

Das Patent für die Maschi­ne melde­ten die Erfin­der 2016 an. Verkauft haben die Gründer seitdem 110 Butter­bre­zel­ma­schi­nen. Rund 4400 Euro kostet eine davon. Offene Türen hätten sie mit ihrer Idee nicht unbedingt einge­rannt, berich­ten die Tüftler. Skeptisch seien Bäcker und Kunden, weil für viele nur eine handge­schmier­te Brezel eine echte Butter­bre­zel sei. «Die Butter­bre­zel ist im Schwä­bi­schen etwas Heili­ges», sagte Obertautsch.