Schon bald sollen im ganzen Land Zentren zur Impfung gegen das Corona­vi­rus entste­hen. In Ulm testet das Rote Kreuz zum ersten Mal den Ablauf. Minis­ter­prä­si­dent Kretsch­mann zeigt sich darauf­hin hoffnungs­voll mit Blick auf ein Ende der Pandemie.

Dieser solle zeigen, wo eventu­ell nachzu­bes­sern ist, sagte Kreis­ver­bands­arzt Bernd Kühlmuß vom DRK. In dem Ulmer Zentrum sollen einmal pro Stunde bis zu 120 Menschen geimpft werden können. Die Stadt gilt als Testbal­lon für viele weite­re Impfzen­tren, die in den kommen­den Monaten folgen werden. Neben Ulm stehen bereits die Messen der Städte Freiburg und Offen­burg als weite­re Stand­or­te für zentra­le Impfzen­tren fest, wie Sozial­mi­nis­ter Lucha der «Heilbron­ner Stimme» und dem «Mannhei­mer Morgen» (Samstag) sagte.

Das Land will bis zum 15. Dezem­ber in jedem der vier Regie­rungs­be­zir­ke zwei zentra­le Impfzen­tren errich­ten. In einem zweiten Schritt sollen bis zum 15. Januar ein bis zwei Kreis-Impfzen­tren pro Stadt- und Landkreis aufge­baut werden. Sobald ein Impfstoff verfüg­bar sei, könnten die Impfun­gen begin­nen, sagte ein Sprecher des Sozial­mi­nis­te­ri­ums. Minis­ter Lucha kündig­te in Ulm an, dass vom Impfstoff-Kandi­da­ten von Biontech/Pfizer in einer ersten Tranche fünf Millio­nen Impfdo­sen bundes­weit verfüg­bar sein sollen, davon in Baden-Württem­berg 600 000.

Landes­weit sollen bei Betrieb aller zentra­len Impfzen­tren mindes­tens 1500 Menschen täglich geimpft werden können. In den Kreis-Impfzen­tren plant das Sozial­mi­nis­te­ri­um mit mindes­tens 750 tägli­chen Impfun­gen. Eine Impfung soll an sieben Tagen der Woche von 7 bis 21 Uhr möglich sein.

Damit der Ablauf dabei möglichst reibungs­los läuft, ist das nun erprob­te Ulmer Impfzen­trum in Modulen aufge­baut. Nach einer Einlass­kon­trol­le und Regis­trie­rung folge zunächst eine allge­mei­ne Aufklä­rung über die Impfung, erklär­te der DRK-Medizi­ner Kühlmuß. Im Anschluss klärt ein Arzt jeden Impfwil­li­gen zudem indivi­du­ell auf — erst dann geht es zur Impfung. Danach müsse man noch für eine 30-minüti­ge Beobach­tung dablei­ben. Dies sei eine Vorsichts­maß­nah­me und dem neuar­ti­gen Impfstoff geschuldet.

«Wir sehen jetzt Licht am Ende des Tunnels», sagte Minis­ter­prä­si­dent Kretsch­mann beim Probe­be­trieb in Ulm. Mit dem Impfstoff sei ein Ende der Pande­mie einge­läu­tet. Er beton­te erneut, dass eine Impfung freiwil­lig sei. Zudem ging Kretsch­mann auf Kritik der sogenann­ten Querden­ker ein und wies sie harsch zurück. Während diese eine «Corona-Dikta­tur» bemän­gel­ten, sei das Gegen­teil der Fall: Der Rechts­staat bewäh­re sich. Er zeige hier vielmehr, zu was er im Stande sei, wenn alle an einem Strang zögen — auch über Partei­gren­zen hinweg.