BERLIN (dpa) — Weil RTL die Kandi­da­ten seines Dschun­gel­camps in diesem Jahr nach Südafri­ka und nicht nach Austra­li­en schick­te, kommen neue kulina­ri­sche Spezia­li­tä­ten auf den Tisch. Ansons­ten ist vieles wie immer.

Ein Stück «Fernseh­nor­ma­li­tät» ist zurück: Nach einem Jahr Corona-Pause hat am Freitag­abend das RTL-Dschun­gel­camp begonnen.

Für die 15. Staffel der Dauer­bren­ner-Show «Ich bin ein Star, holt mich hier raus» hat der Sender Promis wie den Modede­si­gner Harald Glööck­ler, «Manta, Manta»-Schauspielerin Tina Ruland und «Teppichlu­der» Janina Yousse­fi­an in diesem Jahr erstmals nach Südafri­ka geschickt und nicht mehr nach Australien.

Das brach­te ungewohn­te Bilder: Die Modera­to­ren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich moderier­ten im Dunkeln, die Zeitver­schie­bung nach Südafri­ka beträgt nur eine Stunde. Und statt der berühm­ten Kängu­ru­ho­den, die Genera­tio­nen von Campern schon haben vertil­gen müssen, gab es die Körper­tei­le in diesem Jahr vom Warzenschwein.

Ansons­ten aber war vieles wie immer: Zicke­rei­en bei der Kontrol­le der wenigen erlaub­ten Luxus­ge­gen­stän­de, die die Kandi­da­ten mit ins Camp nehmen dürfen, Selbst­be­weih­räu­che­run­gen der Teilneh­mer, die auf die Dschun­gel­kro­ne oder wenigs­tens möglichst viel Sende­zeit hoffen, exoti­sche Kulis­se, heraus­for­dern­de, ekeler­re­gen­de Dschun­gel­prü­fun­gen. Neben den Warzen­schwein­ho­den gab es noch Schaf­sau­gen, Impala-Lungen und Kudu-Penisse.

«Ich hasse stinken­de Menschen»

Streit erzeug­te aller­dings ein ganz harmlo­ses Stück Tofu. Ex-Bache­lor-Kandi­da­tin Linda Nobat (in diesem Jahr das Dschun­gel-Playmate im «Playboy») echauf­fier­te sich, weil die beiden Vegeta­rie­rin­nen Ruland und (O‑Ton Kandi­dat Filip Pavlo­vic) «Lieblings-Luderin» Yousse­fi­an ihren Fleischer­satz nicht teilen wollten. Ihr könnte in den Tagen noch einiges bevor­ste­hen im heißen, beeng­ten Dschun­gel, erklär­te sie doch gleich zu Beginn: «Ich hasse stinken­de Menschen.»

Nicht nur zwischen ihr und Ruland, auch zwischen den beiden Schau­spie­le­rin­nen Ruland und Anousch­ka Renzi könnte sich eine dauer­haf­te Fehde anbah­nen, nachdem Renzi verse­hent­lich das Handtuch der Kolle­gin genutzt hatte und dafür gerügt wurde. Es folgten erste, zaghaf­te Läste­rei­en von Renzi und ihrem langjäh­ri­gen Kumpel Glööck­ler. Auf welche Seite die Zuschau­er sich dabei stellen? Einen Hinweis darauf könnte die Wahl der Kandi­da­tin für die erste Dschun­gel­prü­fung geben. Die fiel nämlich an Tag eins im Zuschau­er­vo­ting auf Renzi.

Ansons­ten sorgte in Folge eins der Inhalt von Glööck­lers Rucksack für eine Überra­schung, hatte der schil­lern­de Designer doch mehre­re Push-Up-Unter­ho­sen einge­packt. Schon 2010 sei ihm die Teilnah­me an der Sendung das erste Mal angebo­ten worden, sagte er. Doch damals sei er noch nicht bereit dazu gewesen.

Dann kam Corona und verän­der­te alles: «Wenn ich im Lockdown in der Kälte im Garten sitze und keiner sieht mich, was soll das denn werden?», begrün­de­te Glööck­ler, warum er in diesem Jahr nun dann doch dabei ist — und formu­lier­te auch gleich die Anspruchs­hal­tung an die Kandi­da­ten der Show, die immer mal wieder als zu langwei­lig kriti­siert wird oder zu redun­dant: «Sie können ja nicht, wenn eine schlech­te Oper gespielt wird, sagen: Das Opern­haus taugt nichts.»

Von Britta Schul­te­jans, dpa