STUTTGART (dpa/lsw) — Zahlrei­che Häftlin­ge haben auch in diesem Jahr von der «Weihnachts­am­nes­tie» der baden-württem­ber­gi­schen Justiz profi­tiert und sind vorzei­tig aus dem Gefäng­nis gekom­men. Insge­samt seien in diesem Jahr 184 Häftlin­ge früher als zunächst geplant aus der Haft entlas­sen worden, das sei einer weniger als im vergan­ge­nen Jahr, teilte das Justiz­mi­nis­te­ri­um in Stutt­gart mit.

Die Weihnachts­am­nes­tie gibt es im Südwes­ten seit 1963. «Ihr liegt der Gedan­ke zugrun­de, dass Gefan­ge­nen, die kurz vor Weihnach­ten oder um den Jahres­wech­sel ohnehin entlas­sen würden, an diesen Tagen eine etwaige Obdach­lo­sig­keit erspart werden soll», erklär­te Justiz­mi­nis­te­rin Marion Gentges (CDU) zu den neuen Zahlen. Letzt­lich gehe es um Entlas­sun­gen, die aus humani­tä­ren Gründen ein paar Tage früher erfolg­ten. Häftlin­ge, die ohnehin um Weihnach­ten in Freiheit gelan­gen würden, sollten die Möglich­keit erhal­ten, vor den Feier­ta­gen alle Behör­den­gän­ge zu erledi­gen. So könnten sie die Voraus­set­zun­gen schaf­fen, um Weihnach­ten eine gesicher­te Wohnsi­tua­ti­on zu haben.

Nach Angaben des Justiz­mi­nis­te­ri­ums sitzen derzeit rund 6500 Menschen in den baden-württem­ber­gi­schen Gefängnissen.