BIBERACH — Der Ulmer Polizei­prä­si­dent Bernhard Weber und der Biber­acher Revier­lei­ter Stefan Prieß­ner haben sich mit Landrat Dr. Heiko Schmid und weite­ren Vertre­tern des Landrats­am­tes über die Krimi­nal­sta­tis­tik 2020 im Landkreis Biber­ach ausge­tauscht. Dabei war es Landrat Dr. Heiko Schmid wichtig zu wissen, wie es der Polizei während der Corona Pande­mie erging und wie sich die derzei­ti­ge Sicher­heits­la­ge Im Landkreis darstellt. 

Mit insge­samt 6.874 erfass­ten Straf­ta­ten stieg die Zahl gegen­über 2019 leicht um 149 Fälle (2,2, Prozent). „Das ist weiter­hin ein sehr niedri­ger Stand der Fallzah­len inner­halb der letzten zehn Jahre“, so Polizei­prä­si­dent Bernhard Weber gegen­über Landrat Dr. Heiko Schmid. Während – sicher­lich nicht zuletzt auch coronabe­dingt — landkreis­weit ein großer Rückgang bei schwe­ren Diebstäh­len (-131 Fälle bzw. ‑24,1 Prozent) und bei einfa­chen Diebstäh­len (-116 Fälle bzw. ‑10,3 Prozent) sowie bei der Anzahl der Verkehrs­un­fäl­le (-605 Fälle bzw. ‑15 Prozent) zu beobach­ten war, stiegen die Fälle im Bereich der Rausch­gift­de­lik­te (+107 Fälle bzw. + 17,1 Prozent) sowie bei Belei­di­gung (+112 Fälle bzw. +35, 2 Prozent). Polizei­prä­si­dent Bernhard Weber erklär­te: „Das Polizei­prä­si­di­um setzt derzeit im Bereich der Betäu­bungs­mit­tel- und Rausch­gift­de­lik­te einen Ermitt­lungs­schwer­punkt. An dieser gestie­ge­nen Zahl lassen sich die Erfol­ge der Arbeit ablesen.“

Eine für Landrat Dr. Heiko Schmid „besorg­nis­er­re­gen­de Zahl“ ist, dass im Bereich der Straf­ta­ten gegen sexuel­le Selbst­be­stim­mung ein Anstieg von 138 auf 188 Fällen im Landkreis zu verzeich­nen ist. „Die Verbrei­tung porno­gra­fi­scher Schrif­ten sind für diesen Zuwachs mit verant­wort­lich. Damit ist auch die Verbrei­tung porno­gra­fi­scher elektro­ni­scher Inhal­te gemeint“, so der Polizei­prä­si­dent. Revier­lei­ter Stefan Prieß­ner ergänzt: „Vielen, vor allem Kindern und Jugend­li­chen, ist es gar nicht bewusst, dass beim Erhalt solcher Bilder oder Videos über eine Gruppe schon ein Straf­tat­be­stand besteht, da die Inhal­te somit auf dem Smart­phone abgespei­chert werden.“ Landrat Dr. Heiko Schmid betont: „An dieser Stelle ist es wichtig, dass wir vor allem Kinder und Jugend­li­che bei schuli­schen oder anderen Gelegen­hei­ten sensi­bi­li­sie­ren.“ Da sich die Fahrrad­un­fäl­le im Landkreis nahezu verdop­pelt haben, sieht Landrat Dr. Heiko Schmid Handlungs­be­darf und rät zu Fahrtrai­nings für Pedelecfahrer.

Ein weiter­hin wichti­ges Thema ist auch die Sensi­bi­li­sie­rung im Bereich der Betrugs­de­lik­te vor allem gegen­über älterer Menschen, wie dem Enkel­trick. „Zwar ist die Zahl laut Statis­tik rückläu­fig, aller­dings ist dieser Rückgang bedingt durch eine unter­jäh­ri­ge Anpas­sung der Fallzäh­lung“, erläu­ter­te Polizei­prä­si­dent Bernhard Weber und er sagt weiter: „Der entstan­de­ne Schaden stieg in diesen Fällen im Landkreis gegen­über 2019 mit mehr als 71.400 Euro auf insge­samt 110.000 Euro drastisch an. Im Ulmer Bereich hatten wir sogar einen Schaden bei einer einzi­gen Person von rund 600.000 Euro.“ 

Landrat Dr. Heiko Schmid bedank­te sich bei Polizei­prä­si­dent Bernhard Weber und Polizei­re­vier­lei­ter Stefan Prieß­ner für die gute und gewis­sen­haf­te Arbeit zur Sicher­heit und zum Wohle der Menschen im Landkreis Biberach. 

Die gesam­te Sicher­heits­ana­ly­se für den Landkreis Biber­ach ist unter folgen­dem Link zu finden: Polizei­prä­si­di­um Ulm, FESt E, Regio­nal­ana­ly­se Landkreis Biber­ach (polizei-bw.de)