BAD SCHUSSENRIED – Mit den Werkstät­ten für behin­der­te Menschen (WfbM) leistet das ZfP Südwürt­tem­berg einen wichti­gen Beitrag zur gesell­schaft­li­chen Teilha­be. Exter­ne Geschäfts­part­ner können das Angebot mit Aufträ­gen zur Elektro- und Indus­trie­mon­ta­ge unterstützen.

Beschwing­te Popmu­sik schallt aus dem Radio in der Monta­ge­grup­pe. Hier und da wird mitge­summt und mitge­sun­gen, während die Hände routi­niert einen Arbeits­schritt nach dem anderen verrich­ten. Zusam­men­ge­baut werden hier derzeit Decken­leuch­ten für Shopein­rich­tun­gen, sogenann­te LED-Strah­ler. Der Auftrag­ge­ber, ein renom­mier­ter Leuch­ten­her­stel­ler aus dem Boden­see­raum, schwört seit vielen Jahren auf die Präzi­si­on und Zuver­läs­sig­keit der Werkstatt für behin­der­te Menschen (WfbM) des ZfP Südwürt­tem­berg. „Unsere Werkstatt liefert stets gleich­blei­bend quali­ta­tiv hochwer­ti­ge Produk­te“, freut sich Gerd Rahmer, Leiter des Bereichs Arbeit und Reha Donau-Riss. „Das merken unsere Kunden natür­lich auch. Viele Koope­ra­ti­ons­part­ner sind uns daher seit Jahren eng verbunden.“

Rund 100 WfbM-Beschäf­ti­ge arbei­ten in den Werkstät­ten am Stand­ort Bad Schus­sen­ried. Diese Einrich­tun­gen dienen der beruf­li­chen Rehabi­li­ta­ti­on, sie ermög­li­chen den hier tätigen Menschen mit Behin­de­run­gen die Teilha­be am Arbeits­le­ben. Das Ziel ist es, die indivi­du­el­le Leistungs­fä­hig­keit der Beschäf­tig­ten zu entwi­ckeln, wieder­zu­ge­win­nen und so zu erhöhen, dass sie im Ideal­fall wieder ins Erwerbs­le­ben einge­glie­dert werden können. Betreut und geför­dert werden die Klien­ten dabei von quali­fi­zier­tem Perso­nal, welches aus Arbeits­er­zie­hern, Ergothe­ra­peu­ten und Mitar­bei­ten­den des Sozial­diens­tes besteht. 

„Wir beglei­ten die Menschen, die zu uns kommen, Schritt für Schritt“, erklärt Sozial­fach­wirt Rahmer, der bereits seit 28 Jahren im ZfP tätig ist. „Zuerst gibt es ein sogenann­tes Eingangs­ver­fah­ren, das dauert in der Regel sechs Wochen. In dieser Zeit schau­en wir gemein­sam mit den Klien­ten, ob eine beruf­lich Reha überhaupt die richti­ge Maßnah­me ist.“ Im Anschluss daran folgt der Berufs­bil­dungs­be­reich. Zwei Jahre, in denen die Beschäf­tig­ten das nötige Rüstzeug für den Arbeits­all­tag erhal­ten und dabei neben verschie­de­nen theore­ti­schen Kennt­nis­sen auch jede Menge prakti­sche Fertig­kei­ten erlan­gen. „Wir haben in unserer Außen­stel­le in Riedlin­gen einen Auftrag zum Bespan­nen vorge­fer­tig­ter Fliegen­git­ter“, berich­tet der Werkstatt­lei­ter lachend. „Daran habe ich mich auch versucht, musste aber recht schnell kapitu­lie­ren – das ist gar nicht so einfach. Unsere Leute hier hatten den Bogen gleich raus. Durch die Routi­ne in den Abläu­fen und gute Anlei­tung sitzt jeder Handgriff.“ 

Neben den beiden Hallen für die Indus­trie- und Elektro­mon­ta­ge gehören zur WfbM in Bad Schus­sen­ried zwei weite­re Außen­stel­len in Biber­ach und Riedlin­gen. Eine eigene Gärtne­rei sowie eine Holzwerk­statt runden das Arbeits­an­ge­bot für die Beschäf­tig­ten ab. Auch hier werden gerne Aufträ­ge von extern angenom­men – sei es für die Überwin­te­rung von Kübel- und Terras­sen­pflan­zen oder die Ferti­gung von Holzpro­duk­ten als Einzel­stück oder in Serie. „Für die Menschen mit einge­schränk­ten Fähig­kei­ten, die in der WfbM beschäf­tigt sind, bedeu­tet die Arbeit Wertschät­zung und Anerken­nung“, erklärt Rahmer abschlie­ßend. „Wir freuen uns daher immer über Anfra­gen von Privat­per­so­nen wie von Geschäftskunden.“