BERLIN (dpa) — Politi­ker und Bahnun­ter­neh­men preisen das 49-Euro-Ticket als Erfolg. Jetzt bringt Verkehrs­mi­nis­ter Wissing ins Gespräch, dass die Fahrkar­te auch in Frank­reich gelten soll. Eine deutsch-franzö­si­sche Aktion startet bereits am Montag — aber nur für junge Menschen.

Das neue 49-Euro-Ticket soll nach den Vorstel­lun­gen von Bundes­ver­kehrs­mi­nis­ter Volker Wissing auch in Frank­reich anerkannt werden. Frank­reich plane ein natio­na­les Ticket, das dem Deutsch­land­ti­cket ähnele, sagte der FDP-Politi­ker der Funke-Medien­grup­pe (Samstag) und der franzö­si­schen Zeitung «Ouest-France». «Ich hätte eine große Sympa­thie dafür, dass wir unsere natio­na­len Tickets gegen­sei­tig anerken­nen.» Deutsch­land und Frank­reich könnten den Anfang machen und andere europäi­sche Länder mitzie­hen. «Aller­dings wäre das ein komple­xes Unter­fan­gen, das Zeit in Anspruch nehmen wird.»

Das Deutsch­land­ti­cket für 49 Euro im Monat gilt seit dem 1. Mai. Es berech­tigt bisher bundes­weit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regio­nal­ver­kehrs. Auf mehre­ren Strecken gilt die Fahrkar­te bereits bei Fahrten ins Ausland, etwa nach Salzburg, ins schwei­ze­ri­sche Schaff­hau­sen oder zwischen Emmerich und Arnheim am Nieder­rhein. Nach Frank­reich gilt dies für die elsäs­si­schen Orte Weißen­burg und Lauter­burg nahe der deutschen Grenze.

Unter­des­sen steht ein deutsch-franzö­si­sches Projekt kurz vor dem Start: Ab Montag (10.00 Uhr) können sich 18- bis 27-Jähri­ge mit Wohnsitz in Deutsch­land oder Frank­reich für den kosten­lo­sen «Freund­schafts­pass» regis­trie­ren lassen. Damit können sie zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezem­ber einen Monat lang das jewei­li­ge Nachbar­land berei­sen. Jeweils 30.000 Fahrkar­ten werden auf deutscher und franzö­si­scher Seite verge­ben. Anlass ist der 60. Jahres­tag des Élysée-Vertrags, mit dem die Bundes­re­pu­blik und Frank­reich ihre Zusam­men­ar­beit und Freund­schaft besiegelten.