BERLIN (dpa) — Zehntau­sen­de Studie­ren­de sind neu an den Unis, aber Wohnraum ist wie üblich knapp. Auch die Studie­ren­den­wer­ke haben zum Semes­ter­start nicht ausrei­chend Plätze in ihren Wohnheimen.

Zum Beginn des Winter­se­mes­ters warten nach Angaben des Deutschen Studen­ten­werks (DSW) noch Zehntau­sen­de Studie­ren­de auf einen Wohnheim­platz. Mitte Septem­ber standen demnach in elf großen Univer­si­täts­städ­ten mehr als 35.000 Menschen auf Warte­lis­ten für einen Platz, 15.000 davon allein in München, der wohl teuers­ten Hochschul­stadt Deutsch­lands, wie die Deutsche Presse-Agentur vom DSW erfuhr. Die Studen­ten- und Studie­ren­den­wer­ke betrei­ben nach Angaben ihres Verbands bundes­weit rund 1700 Wohnhei­me mit fast 200.000 Plätzen.

«Der Mangel an bezahl­ba­rem Wohnraum für Studie­ren­de ist ein eklatan­tes Struk­tur­de­fi­zit des deutschen Hochschul­sys­tems und ein sozia­les Problem», sagte DSW-General­se­kre­tär Matthi­as Anbuhl. Er verwies darauf, dass die Zahl der staat­lich geför­der­ten Studi­en­plät­ze in den vergan­ge­nen 15 Jahren um 52 Prozent, die Zahl der staat­lich geför­der­ten Wohnheim­plät­ze aber nur um 6 Prozent gestie­gen sei. «Diese Schere darf nicht noch weiter auseinandergehen.»

Anbuhl äußer­te die Hoffnung, dass ein im Koali­ti­ons­ver­trag von der Ampel verspro­che­nes Bund-Länder-Programm «Junges Wohnen», wie von Bundes­bau­mi­nis­te­rin Klara Geywitz (SPD) beabsich­tigt, Anfang des nächs­ten Jahres starten kann. Nach frühe­ren Angaben der 46-Jähri­gen geht es dabei um dreistel­li­ge Millio­nen­be­trä­ge. Der DSW-General­se­kre­tär nannte das Programm wichtig. Es könne mittel­fris­tig Abhil­fe schaffen.